Entsprechendes Lesen
Internationales Symposium Good Governance, Strukturpolitik und regionale Integration in China und der Europäischen Union
Datum: 08.-09. März 2019
Ort: Simultandolmetsch-Konferenzraum, Gebäude 2
Hongkou Campus, Shanghai International Studies University
Veranstalter: Shanghai International Studies University
Friedrich-Ebert-Stiftung Shanghai
Shanghai Institute for European Studies
Organisation: Forschungszentrum für deutsch-chinesischen gesellschaftlich-kulturellen Austausch, SISU
Shanghai Academy of Global Governance & Area Studies
Veranstaltungsort: Simultandolmetsch-Konferenzraum, Gebäude 2
Shanghai International Studies University
Dalian Road West 550
Hintergrund
In diesem Jahr werden sowohl in der Volksrepublik China als auch in der Europäischen Union zwei große Jubiläen gefeiert. Während China vor 40 Jahren mit der durch Deng Xiaoping eingeleiteten „Reform- und Öffnungspolitik“ eine beispiellose wirtschaftliche Entwicklung einleitete, feiert die Europäische Union das 30-jährige Bestehen ihrer EU-Kohäsions- und Strukturpolitik. Die EU und China blicken dabei beide auf eine erfolgreiche Wirtschafts- und Strukturpolitik zurück, stehen aber zugleich vor der Aufgabe, die Bewältigung neuer Herausforderungen über eine Anpassung bewährter Ansätze zu erreichen.
Für den Ausgleich regionaler Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsländern, stellt die Europäische Kohäsionspolitik das wichtigste Werkzeug der EU zur Förderung des ökonomischen, sozialen und territorialen Zusammenhalts der Europäischen Union dar. Im Zeitraum zwischen 2014 und 2020 investiert die Europäische Union im Rahmen der Kohäsionspolitik 351,8 Milliarden Euro um wirtschaftliches Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wettbewerb und den Abbau von Entwicklungsunterschieden zu fördern; soziale gerechte Antworten auf demographische Entwicklungen zu finden, sowie Kooperationen in den Bereichen Umweltschutz zu verbessern und auf den Klimawandel zu reagieren. Umgesetzt werden diese Maßnahmen im Rahmen eines dezentralen Verwaltungssystems durch nationale und regionale Behörden.
Auch in China machen regionale Unterschiede zwischen den östlichen Provinzen einerseits und den zentralen und westlichen Provinzen andererseits eine effiziente Koordination zum Ausgleich der regionalen Disparitäten notwendig. Chinas Nationale Reform- und Entwicklungskommission (NDRC) hat sich folglich zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit wirtschaftlich nachrangiger Provinzen zu verbessern und öffentliche Dienstleistungen landesweit anzugleichen, sowie die regionale Regierungsqualität landesweit zu verbessern. Aufgrund der ähnlich gelagerten Herausforderungen zeigte sich China seit Mitte der 1990er Jahre zunehmend an der Europäischen Kohäsionspolitik, aber auch an der Integration Ostdeutschlands durch die Bundesrepublik interessiert.
Sowohl Deutschlands Wiedervereinigung als auch die Europäische Kohäsions- und Strukturpolitik – insbesondere mit ihren Erfahrungen der EU-Osterweiterung - stellen daher für China Referenzbeispiele für die eigene regionale Entwicklungspolitik dar. Zudem können die Erfahrungen der Europäischen Union im Bereich der Regierungs- und Verwaltungskapazitäten für die Verbesserung der regionalen Regierungs-effizienz als Beispiel herangezogen werden. Ein gemeinsames Symposium der Shanghai International Studies University (SISU), dem Shanghai Institute for European Studies (SIES) und der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) soll daher einen Rahmen bieten, um über die Erfahrungen und Auswirkungen der Europäischen Kohäsionspolitik zu diskutieren, erprobte und erfolgreiche Mechanismen und gegenwärtige Herausforderungen aufzuzeigen und mögliche Kooperations-möglichkeiten für die Europäische Union und China zu identifizieren.