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Die Geschichte des Küchengottes


18 April 2020 | By Chen Hongyan & Zhang Renqun | SISU

Es war einmal ein Bauer, der lebte glücklich mit seiner Frau. Er hieß Zhang Lang und seine Frau hieß Dingxiang. Für ihn war Dingxiang eine perfekte Hausfrau, die sich geduldig und liebevoll um seine Eltern kümmerte. Aber Zhang Lang langweilte sich im bäuerlichen Leben. Er wollte in die Stadt fahren und ein eigenes Geschäft anfangen.

Dingxiang war dagegen. Sie sagte: „Wenn du nicht zu Hause bist, wer soll die Feldarbeit betreiben? Außerdem sind deine Eltern alt. Sie werden dich sehr vermissen, wenn du nicht da bist.“

„Denk nur, der Ackerbau ist mühsam, aber mit Geschäften kann man leicht gutes Geld verdienen“, antwortete ihr Mann. Er ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und verabschiedete sich von seiner Familie.

Da Zhang Langs Eltern bejahrt waren und keine schwere Arbeit leisten konnten, musste sich Dingxiang Tag und Nacht plagen, um die Familie zu ernähren.

Viele Jahre waren vergangen und sie hörte nichts von ihrem Mann. Die Eltern waren auch so sehr um ihren Sohn besorgt, dass sie schwer erkrankt waren und in kurzer Zeit nacheinander verstarben. Dingxiang war allein gelassen und ihre Sehnsucht nach Zhang Lang wuchs Tag für Tag.

Wieder sind fünf Jahre verstrichen. Eines Tages kam ein wohlhabender Geschäftsmann aufs Dorf. Dingxiang erkannte auf den ersten Blick, dass er ihr vermisster Mann war, obwohl er sehr anders aussah als vor ein paar Jahren. „Mein lieber Mann! Endlich bist du wieder da!“, strahlte sie vor Freude, „Komm doch herein! Was machst du all diese Jahre?“

„Hör mal zu! Wir müssen uns scheiden lassen“, sagte Zhang Lang kalt und warf einen Scheidebrief auf den Tisch.

Das kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel und verschlug ihr die Sprache. Erst nach einer Weile begriff sie es und sprach zögernd: „Meinst du das ernst? Muss es denn sein?“

„Ja, ich bin fest entschlossen. Geh!“ Er verwies sie aus seinem Haus.

Dingxiang bemerkte, dass ihr nichts anderes übrigblieb, als das Haus zu verlassen. Mit einem alten Ochsenkarren fuhr sie ab.

Zhang Lang verheiratete sich sofort mit einer schönen Frau, die er in der Stadt kennengelernt hatte. Da das Ehepaar nur Vergnügungen nachging und faulenzte, war sein ganzes Vermögen innerhalb eines Jahres verbraucht. Zhang Langs zweite Gattin konnte das erbärmliche Leben nicht ertragen und trennte sich von ihm.

Ein Unglück kommt selten allein. Ein gewaltiges Feuer brannte das Haus nieder und der Alleinlebende verlor sogar sein Sehvermögen. Nun musste er auf der Straße betteln.

Der Winter kam. Es schneite heftig und ein scharfer Wind wehte. Der Bettler fühlte sich hungrig und eiskalt. Zum Glück begegnete er einer gütigen Frau.

„Entschuldigen Sie“, mummelte er, „Ich habe großen Hunger. Könnten Sie mir etwas zum Essen geben?“

Die Frau schwieg eine Weile und antwortete: „Ja, gerne. Folgen Sie mir!“

„Danke Ihnen! Danke Ihnen!“ Der arme Blinde strahlte über das ganze Gesicht.

In der Küche kochte die Frau eine Schüssel Nudeln. Er schaufelte sie in sich hinein und sagte: „Lecker! Ich habe bis jetzt nur eine Frau gekannt, die genauso gut kochen kann wie Sie. Aber…“

Er hielt für einen Augenblick inne und konnte nicht mehr weiterreden. Es schmerzte ihn sehr, als er an seine erste Frau dachte.

„Was ist denn passiert?“, fragte die Frau.

„Naja, ich habe mich von ihr getrennt. Eine Dummheit. Ich wünschte mir, ihr das alles wiedergutmachen zu können, aber es war vielleicht nicht mehr möglich. Sehen Sie mich nur an.“

Die Frau schwieg. Sie hatte bereits erkannt, dass er ihr Ex-Mann war. Ihre Ehe war nicht mehr zu retten, nur aus Mitleid hatte sie ihm das warme Essen gemacht.

Sie seufzte leise und wartete, bis er mit dem Essen fertig war. Als er die Nudeln aufaß, fand er etwas Hartes auf dem Boden der Schüssel. Er fragte: „Was ist denn das? Schmuck?“

„Ja, ein Anhängsel in Form eines Lotosblattes. Es hatte mir mein ehemaliger Mann geschenkt.“

„Lotosblatt ... Bist du es? Bist du Dingxiang?“

Dingxiang erwiderte nicht direkt. Sie sagte: „Bring es zum Leihhaus. Du kannst etwas Geld dafür bekommen.“

Dingxiangs Warmherzigkeit und Mitleid versetzte Zhang Liang in arge Verlegenheit, der vor Scham beinahe in den Erdboden versinken wollte. Da er solch ein schlechtes Gewissen hatte, schlüpfte er in den Herd.

Sein irdisches Leben ging zu Ende, aber das Leben jenseits begann. Eine Legende besagt, dass Zhang Lang nach seinem Tod Küchengott geworden ist. Er ist mit dem Auftrag betraut, das Verhalten der Menschheit genau zu beobachten. Am 23. Tag des letzten Mondmonats kehrt er zum Himmelspalast zurück und erstattete dem Jadekaiser einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse auf der Erde. Damit er nichts Schlechtes sagen wird, bringt man ihm an diesem Tag Süßigkeiten als Opfer dar. Dieser Überlieferung nach wird dieser Tag als „Fest des Küchengottes“ genannt, ab dem man mit Vorbereitungen für das chinesische Frühlingsfest beginnt.

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