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Eine kleine Bierwanderung in Franken


29 September 2019 | By Zhou Yueyang | SISU

Im Zug von Nürnberg nach Bayreuth sah ich jedes Mal viele kleine Dörfer vorbeiziehen. Mehrmals wollte ich an einer Haltestelle aussteigen, um die Dörfer näher zu erkunden, aber aus Angst, mich verlaufen zu können, habe ich den Wunsch nie verwirklicht. In den Semesterferien hatte ich jedoch eine Chance, auf einer Bierwanderung echte Dörfer in Deutschland zu entdecken.

Mit dem Zug fuhren wir nach Schnabelwaid. Der Bahnhof war wirklich klein und wir waren wohl die einzigen Gäste. Da fingen wir mit der Wanderung an. 

Leider war die erste Brauerei wegen Betriebsurlaub geschlossen. Schade! Aber wir waren gut vorbereitet und hatten selbst Bier mitgebracht. Dann konnten wir mit Flunkyball, einem Spiel aus Rennen und Biertrinken, beginnen. Wer gewinnen möchte, muss sowohl schnell laufen als auch schnell Bier trinken können. Außer Fußball sei Flunkyball der beliebteste Sport in Deutschland, so wurde mir gesagt. An der Universität Bayreuth sei einst sogar ein Wettkampf organisiert worden, an dem alle Fakultäten teilgenommen hätten. 

Nachdem wir eineinhalb Stunden im Wald gelaufen waren, kamen wir in Leups an, wo das jährliche Fest „Kerwa“ bzw. Kirchweih gefeiert wurde. Fast alle Dorfbewohner kamen zum Marktplatz, der nicht größer als ein Basketballplatz war. Eine Gruppe von jungen Männern und Frauen spielte in traditionellen Trachten auf der Bühne. Interessant! 

Bevor wir Leups verließen, probierten wir noch leckere Torten und Kuchen. „Heißt dieser Kuchen ‚Schmidt‘?“, fragte ich neugierig, als ich auf dem Kuchen den Namen sah. Nein! Das war kein Name des Kuchens, sondern der Name der Familie, die diesen Kuchen gebacken hatte. Alle Kuchen waren nämlich selbstgebacken! „Ach so!“ Sie sahen köstlich und appetitanregend aus. Außerdem waren sie preiswert: Jedes große Stück kostete nur zwei Euro. Viele von uns konnten dieser Versuchung nicht widerstehen und bestellten für sich ein gutes Stück. Es war einfach vorzüglich! 

Danach sind wir noch vier Stunden von Leups via Büchenbach nach Pegnitz gewandert. Es war ein einmaliges Erlebnis für mich: Wanderung, Bier und das traditionelle Fest.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 4. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin an der Universität Bayreuth; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)

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