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Mein Leben im Studentenwohnheim


05 December 2019 | By Cui Ruxin | SISU

Wenn man jetzt nach meinem Lieblingsort in Heidelberg fragt, werde ich ohne Zögern antworten: mein Zimmer im Studentenwohnheim im Neuenheimer Feld, in dem ich während des Aufenthaltes in Heidelberg ein halbes Jahr wohnte.

Als ich im März erfuhr, dass ich von meinem Wohnort eine halbe Stunde mit dem Bus zur Altstadt fahren musste, dachte ich: „Das ist doch eine Zeitverschwendung, wenn ich täglich hin und zurück eine Stunde auf dem Weg sein werde.“ Und ich wurde in einer WG untergebracht, worum ich mir Sorgen machte. „Wie wird es sein, wenn meine Mitbewohnerinnen, vielleicht auch Mitbewohner unfreundlich sind?“, fragte ich mich.

Als ich im April in Heidelberg ankam, war es schon tief in der Nacht. Ich übernachtete in einer Airbnb-Wohnung. Meine Gastgeberin fragte mich: „Wo wirst du in Heidelberg wohnen?“ „Im Studentenwohnheim im Neuenheimer Feld“, sagte ich. „Sehr gut, sehr international“, sagte sie.

Ich stieg an der Haltestelle „Studentenwohnheim“ aus. Auf einer Wiese sprangen zwei kleine Eichhörnchen hin und her. Mein Zimmer war im Erdgeschoss. Es war ein großes, möbliertes Zimmer mit einem großen Fenster. Als ich das Fenster öffnete, streckte sich die Wiese vor meinen Augen aus. Ich atmete die frische Luft, schaute in den Himmel und blickte in die Ferne. Zum Ausruhen war es ein perfekter Ort. Das Beste war, dass ich endlich einen privaten Raum hatte, was an chinesischen Universitäten fast unmöglich wäre. Im Studentenwohnheim in Shanghai wohne ich beispielsweise mit anderen drei Mitbewohnerinnen in einem Zimmer. Da muss ich immer die anderen berücksichtigen.

Bald traf ich meine zwei Mitbewohnerinnen. Sie hießen Polly und Sonia: Polly kam aus England und Sonia aus Spanien. Sie zeigten mir die Wohnung, gaben mir Tipps fürs Leben in Heidelberg. Die Sorgen, unfreundliche Mitbewohnerinnen zu haben, waren weg.

Im Laufe der Zeit hatte ich allmählich das Gefühl, dass ich Glück hatte, in einer WG wohnen zu können, denn in einer WG fühlte ich mich nie einsam. Oft kam ich mit meinen Mitbewohnerinnen zu Mittag fast gleichzeitig aus dem Zimmer und wir hantierten zwischen dem Kühlschrank und dem Herd herum. Beim Kochen stellten wir einander Fragen:„Was ist denn das?“, „was kochst du?“, „was hast du gestern gemacht?“, „was hast du heute vor?“... Nach einer Frage-Antwort-Runde war das Essen schon fertig. Manchmal luden wir einander ein, typisches Essen aus der Heimat zu probieren: Jiaozi, Toasts mit Avocados, Nudeln mit Kircherbsen, Reis mit Pilzen usw. Meine Mitbewohnerinnen konnten auch sehr gut backen. Von ihnen lernte ich, Kekse, Kuchen und Pizzas zu backen. Nach dem Essen saßen wir manchmal noch einige Zeit am Tisch und unterhielten uns miteinander. Sie interessierten sich für China und fragten mich z.B., ob das Leben in China jetzt noch so traditionell sei. Ich schätzte das Zusammenleben mit meinen Mitbewohnerinnen sehr. Wenn sie da waren, war mein Leben im Studentenwohnheim nie eintönig.

Auch war das Pendeln zwischen der Universität und dem Wohnheim nicht mehr langweilig, da ich oft mit meinen Mitstudenten fahren konnte, die auch im Studentenwohnheim im Neuenheimer Feld wohnten. Ich traf einmal im Bus Linie 31 meine südkoreanische Mitstudentin Chae Won vom Schreibkurs. Beim Gespräch entdeckten wir, dass wir in demselben Gebäude wohnten! Sie lud mich sofort ein, zu ihr zu gehen und zusammen einen Film zu sehen. Einmal fuhr ich mit meinem Mitstudenten Harry zusammen nach Hause. Unterweges erfuhr ich, dass er ein Freund von meiner Mitbewohnerin war. So wurde ich auf seine Party eingeladen und konnte da wieder neue nette Leute kennenlernen. Da sehr viele internationale Studenten im Studentenwohnheim wohnten, hatte ich viele Möglichkeiten, mit anderen Leuten Kontakt aufzunehmen und Freundschaften zu schließen.

Die Zeit verging wie im Flug. Ich verließ nach dem sechsmonatigen Studium Heidelberg. Bevor ich mich auf den Weg machte, putzte ich gründlich mein Zimmer. Ich öffnete das Fenster, stand da und blickte auf die grüne Wiese in der Sonne. „Wann ist unser Wiedersehen?“, fragte ich mich. Hoffentlich bald.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 4. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)

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