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Flaschen leer und wohin damit?


01 April 2020 | By Ding Zhuo | SISU

Samstag, 16.00 Uhr, vorm Pfandautomaten im Supermarkt REWE. Ich legte meine leeren Plastikflaschen eine nach der anderen auf das Fließband des Pfandautomaten. Das Leergut wurde automatisch gescannt, gewogen und per Mustererkennung auf Rücknahmefähigkeit geprüft. Nach Beendigung der Rückgabe drückte ich den grünen Knopf. So erhielt ich einen Ausdruck, auf dem ein Barcode den Pfandwert kodiert enthält. Der Wert des Pfands wurde dann an der Kasse des Supermarkts verrechnet.

Das ganze System wird „das Pfandsystem“ genannt und die Pfandautomaten sind heute fast in jedem Supermarkt zu finden. Doch woher stammt dieses System? Aus Neugier habe ich recherchiert, wie sich dieses Pfandsystem in Deutschland entwickelt hatte.

Früher war es selbstverständlich, dass alle Plastikflaschen in den Müll gehörten. Wer umweltbewusst war, entsorgte PET–Flaschen im Gelben Sack. Im Jahr 2003 änderte sich das. Auf PET-Einwegflaschen wurde erstmals verpflichtend Pfand erhoben, das es vorher nur bei Mehrwegflaschen gab. Das Ergebnis war jedoch die sogenannte „Insellösung“: Ein Markt nahm die Flasche nur zurück, wenn man sie auch dort gekauft hatte. Das führte zu Verwirrung, weil der Verbraucher sich merken musste, wo er welche Flaschen gekauft hatte. Die leergetrunkenen Flaschen, die man vorher bei einem Konkurrenten gekauft hatte, konnte man nicht bei einem Dritten zurückgeben.

Am 1.1.2006 wurde ein einheitliches Symbol eingeführt, das alle pfandpflichtigen Einwegverpackungen kennzeichnete. Verwaltet wird das von der sogenannten deutschen Pfandsystemgesellschaft (DPG). Supermärkte sind seitdem verpflichtet, alle Verpackungen zurücknehmen, die dieses Logo tragen. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von unter 200 Quadratmetern müssen grundsätzlich nur Verpackungen der Marken zurücknehmen, die sie selber führen.

Weitere Ausnahmen sind: Wenn Dosen oder Einwegflaschen aus Glas oder Kunststoff mit Orangensaft oder anderen Säften, Getränken mit einem Milchanteil von über 50 Prozent, Wein, Spirituosen oder Diätgetränken gefüllt sind, entfällt das Pfand. Außerdem müssen Flaschen, die weniger als 0,1 oder mehr als drei Liter fassen, über den Gelben Sack beziehungsweise Glasmüll entsorgt werden.

Zurzeit gibt es auch in vielen anderen europäischen sowie amerikanischen Ländern ein ähnliches Flaschenpfandsystem wie in Deutschland. Meiner Meinung nach sollte dieses Pfandsystem auch in China eingeführt werden, denn es könnte definitiv ein guter Schritt zu mehr Nachhaltigkeit sein. Auch wenn man das Flaschenpfand nicht haben will und deswegen die Flaschen wegwirft,  können die Flaschen von anderen Menschen gesammelt und in die Pfandautomaten gelegt werden. So könnte die Plastikverschmutzung unserer Städte reduziert und die Umwelt besser geschützt werden.

(Verfasser: Germanistikstudierender des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)

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