Vor Beginn des neuen Semesters dachte ich, dass ich wegen der Pandemie in meiner Heimatstadt Suzhou bleiben musste und nicht zur Universität zurückkehren konnte. Doch bin ich nach Shanghai gekommen und habe nicht damit gerechnet, dass das Leben im ersten Monat einer Achterbahnfahrt glich: Offline-Unterricht, wiederholte Nukleinsäuretests und Online-Kurse.

So unterlag meine Laune einem ständigen Wechselspiel. Ein wenig Ärger konnte viel Aufregungen verursachen, und ein wenig Freude konnte auch mein Herz viel trösten. Das einsame Campusleben gab mir aber neue Erfahrungen: Nachdem ich zwei Tage im Wohnheim geblieben war, spürte ich eine herzliche Freude, als ich auf dem Campus zu Fuß ging. Es war so schön, die frische Luft zu atmen und die schönen Blüten unter dem blauen Himmel zu bewundern. Was habe ich denn verpasst, wenn ich Fahrrad fuhr!

In letzter Zeit versorgte uns die Universität mit vielen kostenlosen Mahlzeiten. Zum ersten Mal fand ich das Essen in der Mensa so lecker. Früher dachte ich, dass ein Kilometer vom Wohnheim zur Mensa zu weit sei, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich zu schnell laufe. Die Mitarbeitenden in der Mensa, die Sicherheitsleute, Lehrenden und Freiwilligen, sie waren es, die meine Panik beruhigten.

Ich schaue mir jeden Tag Nachrichten an, und alle wünschen sich, wieder zum normalen Leben zurückzukehren. Wir alle warten auf den Tag, an dem sich das Leben wieder normalisiert, an dem wir ausgehen, zu Abend essen und Freunde aus der Ferne treffen können. Bis dahin brauchen wir noch etwas Geduld.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs; )