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Das Mondfest


14 September 2016 | By Liang Yuyue | SISU

  • Das Mondfest

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Das Mondfest fällt jährlich auf den 15. Tag des 8. Monats im chinesischen Mondkalender. Da dieser Tag genau in der Mitte des mittleren Herbstmonats liegt, wird er auch Mittherbstfest genannt. Zu dieser Zeit soll der Mond am tiefsten Punkt seiner Umlaufbahn ankommen. So herrscht am Mittherbstfest Vollmond, der heller und leuchtender als an allen anderen Tagen des Jahres erscheint und somit eine ganz besondere Anziehungskraft bietet. Der Vollmond steht in der chinesischen Kultur für Einheit und Harmonie. Zudem symbolisiert er das Zusammenkommen der Familie. So ist das Mondfest nach dem Frühlingsfest das zweitwichtigste Familienfest in China, an dem die Familie sich trifft, gemeinsam isst und sich den Mond anschaut. Wer diesen Tag nicht zusammen mit seinen Verwandten verbringt, kann einen Blick auf den spektakulären Vollmond werfen und dadurch in Gedanken bei seiner Familie sein.

Die Verehrung des Mondes geht in China bereits auf eine lange Zeit zurück. Schon im Altertum war es Brauch, dass der Kaiser im Herbst zum Mond betete, damit dieser den Völkern eine reiche Ernte bescherte. Dem Kaiser folgend begannen die Adligen und Gelehrten, im Herbst den hellen Vollmond zu bewundern. Später verbreitete sich dieser Brauch unter den Völkern und entwickelte sich zu einem beliebten Volksfest. In der Song-Dynastie (960 – 1279) war das Mondfest bereits eines der wichtigsten Feste Chinas.

Wie zu fast jedem chinesischen Feiertag gibt es zum Mondfest auch zahlreiche Mythen und Legenden. Die wohl berühmteste Sage rankt sich um den gewandten Bogenschützen Hou Yi, der die Menschen vor einer vernichtenden Hitzewelle gerettet hat, und seine schöne Frau Chang’e.

Vor etwa 4000 Jahren gab es zehn Sonnen, die die Erde vertrocknen und die Ernte verderben ließen. Hou Yi, ein kräftiger Held, versuchte sein Volk zu retten, indem er mit Pfeilen und Bogen neun von den zehn Sonnen vom Himmel herunterschoss. Der verbleibenden Sonne befahl er, seitdem immer pünktlich am Morgen auf- und am Abend unterzugehen. Zum Dank für seine Heldentat bekam Hou Yi ein Elixier von einer Göttin geschenkt. Bei Einnahme dieses Elixiers würde man unsterblich werden und zum Himmel aufsteigen. Doch der Held brachte es nicht übers Herz, seine Frau Chang’e allein auf der Erde zu lassen. So gab er seiner Frau das Elixier zur Aufbewahrung, und diese steckte es in ein Kästchen in ihrem Zimmer. Dies erfuhr aber Peng Meng, ein ehemaliger Schüler Hous, der nichts Gutes vorhatte. Drei Tage später nutzte er die Abwesenheit von Hou Yi und zwang Chang’e mit dem Schwert, das Elixier herzugeben. Da sie keinen anderen Ausweg sah, schluckte Chang’e das Elixier. Direkt danach flog sie aus dem Fenster und hoch in den Himmel. Leicht und schwerelos schwebte sie immer höher empor und landete schließlich auf dem Mond. Nachdem Hou Yi nach Hause zurückgekehrt war und davon erfahren hatte, geriet er in so tiefe Trauer, dass er den Namen seiner Geliebten wieder und wieder in den Nachthimmel rief. So entdeckte er zufällig, dass der Mond in dieser Nacht besonders hell und rund war. Nach einem genaueren Blick sah er da oben einen sich bewegenden Schatten, der Chang’e sehr ähnelte. Um ihr zu gedenken, ließ Hou Yi im Garten, wo Chang’e gerne Zeit verbrachte, einen Tisch mit süßen Leckereien und Obst, die Chang’e gern aß, aufstellen. Als die Leute von dieser traurigen Geschichte hörten, zeigten sie großes Mitgefühl und stellten auch im Mondschein einen Tisch mit Leckereien und Obst und beteten zu der nun auf dem Mond wohnenden Göttin Chang’e.

So ist der Legende nach der Brauch überliefert, in dieser Vollmondnacht den Mond zu bewundern und Chang’e zu gedenken. Im Kreise der Familie ist man froh und glücklich, einander zu haben. Heutzutage wird das Mondfest je nach Region unterschiedlich gefeiert. Im Mittelpunkt aller Feiern steht aber der schmackhafte Mondkuchen, dessen runde Form an den Mond erinnert. Das ist ein kleiner Kuchen, der süß gefüllt wird, beispielsweise mit Bohnenpaste oder Ananas. Es gibt aber auch salzige Mondkuchen, in denen Eigelb oder Fleisch zu finden sind. Traditionell werden sie zu Hause gebacken und mit Tee verzehrt; heute kauft man sie meist fertig im Supermarkt. Als Symbol für das Fest werden Mondkuchen auch gerne an Verwandte und Freunde verschenkt.

In diesem Jahr fällt das Mondfest auf den 15. September. Es ist wieder so weit, in vollem Glanz des Mondes gemeinsam Mondkuchen zu essen und mit der Familie zu feiern. Inzwischen ist der Mond kugelrund und der Kuchen zuckersüß - so ist das Leben wunderschön.

(Verfasserin: Masterstudentin der Germanistischen Fakultät der SISU; Korrektur: C. H. Y. & T. E.)

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