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Wünsche aus der Weite


08 May 2017 | By Pan Yufei | SISU

„Ich hoffe, erwachsen zu sein, damit ich Kung Fu lernen und mein Vaterland schützen kann!“, sagte Wang Jian.

„Kann ich ein Paar Kristallschuhe haben wie die Aschenputtel?“, fragte Li Mengting.

„Ich wünsche mir eine echte Gitarre. Ich glaube, eines Tages würde ich ein richtiger Sänger werden“, so brachte Xiong Yu seinen Wunsch zu Papier. Xiong Yu möchte Sänger werden und fast jeden Tag trägt er eine aus Karton gemachte Gitarre auf dem Rücken und betrachtet sie als seinen Schatz.

All diese Wünsche kommen von den Kindern der Goutou Schule in der Provinz Yunnan, wohin ich in den kommenden Sommerferien als freiwillge Tutorin gehen werde. Ich bin nämlich Mitglied im Studentenverein „Yun Na Bian“ („云那边“, auf Deutsch: Jenseits der Wolken), einer Freiwilligen-Tutorengruppe unserer Universität. Schon vier Sommerferien hintereinander haben die Mitglieder unseres Vereins zusammen mit den Kindern dort verbracht.

In der Schule lernen zurzeit etwa 200 Schüler, aber es gibt nur 4 Lehrer. Außer den Bildungsproblemen ist die wirtschaftliche Lage dort auch ziemlich rückständig, weil dieses Dorf sich in der Tiefe der Berge befindet und der Verkehr nicht günstig ist. Viele Kinder sind sogenannte „zurückgelassene“ Kinder, da ihre Eltern in die Stadt gegangen sind, um nach einer besseren Arbeitsgelegenheit zu suchen.

Dieses Jahr haben wir einen Versuch unternommen, um mehr Leute auf diese hilfsbedürftigen Kinder aufmerksam zu machen. Wir sammelten mithilfe des Schuldirektors die Wünsche der Schüler und veranstalteten eine Ausstellung und eine Aktion, um Sponsoren für die Realisierung der Wünsche zu finden.

Auf der Ausstellung, die Anfang April in der Bibliothek stattfand, erfuhr man nicht nur die Geschichten und Wünsche der Kinder, sondern man konnte auch Postkarten an sie schreiben. Die Bilder von den Kindern erinnerten viele Besucher an ihre eigene Kindheit, so dass sie zur Feder griffen, um etwas an die Kinder zu schreiben. Meistens versuchten sie, die Kinder zu ermutigen. „Ihr müsstet fleißig lernen und viel lernen, denn es gibt auf der Welt so viele Sachen, die zu entdecken und zu forschen sind! Immer schön lächeln“, so Xie Yanjuan, eine Besucherin der Ausstellung.

Gleichzeitig kann man auf der Internet-Plattform Geld für die Schüler spenden. Zwar wollen wir so gerne helfen, alle Wünsche der Kinder zu realisieren, aber als Studenten wissen wir auch, dass unsere Möglichkeiten beschränkt sind. Deshalb haben wir versucht, die Wünsche nach der Dringlichkeit zu ordnen. Wir haben eine Tabelle mit benötigten Gegenständen und deren Preisen ins Netz gestellt, damit die Wohltäter sich darüber informieren und entscheiden konnten. Unser Ziel, 4000 Yuan zu sammeln, wurde überraschenderweise innerhalb von wenigen Stunden schon erreicht! Viele Unbekannte haben uns sogar noch danach gefagt, ob sie dabei mitmachen könnten.

Wir sind allen Menschen, die uns geholfen und die Kinder unterstüzt haben, sehr dankbar. Ich bin sehr gespannt auf die kommenden Sommerferien und freue mich schon darauf, die Kinder persönlich kennen zu lernen.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 2. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)

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