„Habt acht! Rechts um! Und vorwärts!“ Auf dem Sportplatz der SISU tönten die Kommandos des Ausbilders und die lauten Rufe der StudentInnen. Jawohl, es war das jährliche militärische Training für die Studienanfänger der SISU.

Wie alle wissen, gab es am 1. Oktober, dem Chinesischen Nationalfeiertag, in Beijing eine Militärparade. Bei der Parade mussten die Soldaten lange stillstehen, im Gleichschritt marschieren und Paradeschritt machen. Dadurch zeigten sie nicht nur das Leistungsvermögen des chinesischen Militärs, sondern auch die Disziplin und Solidarität. Diese zwei Sachen brauchen wir als Studenten im Alltagsleben an der Uni, weshalb das militärische Training organisiert wurde.

Am 18. Juni fand das militärische Training, das etwa zwei Wochen dauern wird, mit der chinesischen Nationalhymne statt. Die GermanistikstudentInnen wurden dem ersten und zweiten Zug der fünften Kompanie zugeteilt.

In der Sonne begannen wir mit den einfachsten Bewegungen: wir reihten uns ein und standen still. Dann übten wir, im Gleichschritt und Paradeschritt zu marschieren. Auch wenn es leicht regnete, übten wir noch. Manchmal ließ der Ausbilder uns eine Bewegung lange halten. Ausdauer und Disziplin wurden dabei trainiert. Außerdem erlernten wir auch eine Art Boxen. Diese Übungen machten nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Willen stark.

Beim Training spielten die Ausbilder eine wichtige Rolle. Zheng Hao, der Zugführer des ersten Zugs, gleichzeitig auch der Kompanieführer der fünften Kompanie, war sehr streng mit uns. Wir alle hatten zu Anfang ein bisschen Angst vor ihm. Doch im Laufe der Zeit fanden wir, dass er eigentlich sehr nett war. Oft unterhielten wir uns mit ihm über sein Leben. Dabei bewunderten wir ihn wegen seiner Willenkraft. Seine Stimme wurde wegen der Kommandos ganz heiser, aber am Abend bestand er darauf, uns Marschlieder singen zu lehren.

Neben dem Training hatten wir manchmal in der Halle Vorlesungen. Einige Offiziere hielten Referate über die aktuellen Situationenen, die viel interessanter waren, als wir gedacht hatten.

Im Nu verbrachten wir schon die Hälfte des Militärtrainings. Am Anfang gefiel es uns eigentlich nicht, aber jetzt haben wir es allmählich gern. Nun bereiten wir uns für die Parade vor, auf die wir uns freuen. Wir sind sicher, dass diese Zeit eine bleibende Erinnerung wird.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 1. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)