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Chinas Korruptionsbekämpfung mit neuen Augen gesehen


19 July 2017 | By Zhang Chengchen | SISU

In letzter Zeit hat die chinesische Fernsehserie mit dem Titel „Im Namen des Volks“, in dem das Thema der Korruptionsbekämpfung behandelt wird, unter Jung und Alt große Aufmerksamkeit erregt und lebhafte Diskussionen ausgelöst. Sobald sie ausgestrahlt worden ist, wurde sie zum Hit und war in aller Munde. Auch hier in Deutschland wird das Thema mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. In Heidelberg hatte ich das Glück, einen Vortrag zu diesem Thema zu besuchen.

Bevor ich zu dem Vortrag ging, rechnete ich nicht damit, dass so viele Leute daran Interesse haben würden. Das Klassenzimmer war voller Menschen. Ein paar Studenten mussten sogar auf den Tischen sitzen. Neben Studenten befanden sich unter den Zuhörern auch Professoren und Stadtbewohner, die sich ebenfalls dafür interessierten.

Der Vortrag wurde von Frau Prof. Dr. Anja Senz gehalten, die am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg arbeitet und deren Forschungsschwerpunkt auf Politik in China liegt. Am Anfang des Vortrags zählte sie viele Fakten und Daten auf, um darzustellen, wie gravierend das Problem der Korruption in China ist. Dann ging sie auf den Hintergrund und die Auswirkungen ein, zeigte Konzepte und Dilemmata der gegenwärtigen Korruptionsbekämpfung auf und erläuterte verschiedene wissenschaftliche Perspektiven zur Eindämmung der Korruption. Nachdem der einstündige Vortrag zu Ende gegangen war, diskutierten die Zuhörer mit der Professorin fast noch eine ganze Stunde.

Frau Senz vertrat die Meinung, dass die westliche Demokratie nicht unbedingt die passende Lösung für China sei. Während viele behaupten, dass das Problem im Mangel an demokratischen Strukturen liege, meinte sie, dass die politischen Reformen der richtige Weg seien. Als Argumente nannte sie die schrittweise durchgeführte systematische, regelorientierte Korruptionsbekämpfung sowie die zunehmende Professionalisierung und Orientierung Chinas an internationalen Standards. Aber sie wies auch darauf hin, dass das Rechtssystem in China noch verstärkt werden müsse.

Das erinnerte mich an Staatspräsident Xi Jinpings Worte, dass die Macht in den „Käfig“ des Regelwerks gesperrt werden müsse. Die Korruption kann nur dann beseitigt werden, wenn durch politische Reformen ein vollwertiges Rechtssystem aufgebaut wird. Das ist das Fundament der Korruptionsbekämpfung und übt eine abschreckende Wirkung auf die Korruption aus. In einem gesunden System wäre es für Regierungsbeamte unmöglich, sich bestechen zu lassen.

Im Vortrag lernte ich einen deutschen Studenten, der gegenwärtig Sinologie an der Universität Heidelberg studiert, kennen. Er hat zuvor eine Hausarbeit darüber geschrieben und verfolgt aufmerksam die Korruptionsbekämpfung in China. Er sagte mir, wo Licht ist, ist auch Schatten. Fast in jedem Staat gebe es Korruption, und in China sei es gar nicht am schlimmsten. Der von Transparency International veröffentlichte Korruptionswahrnehmungsindex 2016 zeigte, dass China in der Weltrangliste der Korruption eigentlich nur im Mittelfeld steht.

Der Besuch des Vortrags lohnte sich sehr. Er veranlasste mich, mich mehr mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich glaube, dass wir in der Gegenwart, wo Korruption kein Tabu mehr ist, wo unsere Regierung den festen Entschluss hat, mit der Korruption gründlich aufzuräumen, und wo die Anti-Korruptions-Kampagne bereits in vollem Gang ist, positiv denken müssen und mehr Vertrauen in die Regierung und in uns selbst haben sollen, dass dieses Problem letztendlich gelöst werden kann. Das Problem wurde schon ans Licht gebracht, und wir können darüber diskutieren, es überwachen und unser Recht der Beaufsichtigung ausüben. Wenn die Bevölkerung und die Regierung sich zusammenschließen, ist es wohl in absehbarer Zukunft möglich, den Schatten der Korruption abzuschütteln.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austausstudentin in Heidelberg; Korrektur: C. H. Y. & A. P.)

 

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