Nachdem die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Beginn der Wagner-Festspiele 2017 Bayreuth besucht hatte, kam sie am Donnerstag, 23. August 2017 wieder nach Bayreuth.

Da ich Frau Merkel sehen wollte, ging ich zum Ehrenhof in der Innenstadt, dem Veranstaltungsort. Ich ging zu Fuß, denn die Straßen wurden gesperrt. Als ich kurz vor 18.00 Uhr im Ehrenhof ankam, waren schon viele Leute da, darunter auch die Polizei, die verstärkt eingesetzt wurde.

Um 18.30 Uhr begann das Vorprogramm mit einer Talkrunde von CSU-Kandidaten. Erst gegen 19.30 Uhr erschien die Bundeskanzlerin. Sie ging lächelnd in Begleitung der Polizei durch die Menschenmenge durch. Als sie zur Begrüßung winkte, streckten manche Leute ihre Hand aus, um Merkel die Hand zu drücken. Darauf reagierte sie freundlich und schüttelte einigen Leuten die Hand.

Unter Applaus trat Bundeskanzlerin auf die Bühne und begann mit ihrer Wahlkampfrede: „Meine Damen und Herren, wir sind ein Teil, in einer großen Welt, in der andere Menschen, auch danach streben, besser zu leben.“ Im Anschluss daran wurden Steuern und Terrorismus thematisiert. Frau Merkel versprach Steuerentlastungen: Bei kleinen Einkommen werden die Steuern gesenkt. In Bezug auf Terrorismus betonte sie, dass die internationale Zusammenarbeit gefragt und unabdingbar sei. Sie wich dem Streitthema Flüchtlings-Obergrenze aus, aber sie erklärte, sie wollte mit anderen Großmächten zusammenarbeiten, um gegen Terrorismus zu kämpfen.

Obwohl es schon streng kontrolliert war, waren einige Zwischenrufe zu hören und AfD-Plakate zu sehen. Zudem unterlief der Kanzlerin ein Versprecher. Sie verwechselte Oberbayern mit Oberfranken. Bayreuth liegt nämlich nicht in Oberbayern, sondern in der Region Oberfranken. Ein Raunen ging durch die Menschenmenge. Als sie das falsche Wort bemerkte, korrigierte sie sich. „Schon peinlich“, dachte ich mir.

Obwohl Frau Merkels Vortrag am Anfang leidenschaftlich klang, waren die meisten Worte bloß Floskeln. Sie erwähnte mit keinem Wort konkrete Maßnahmen gegen Terrorismus und Flüchtlingskrise, was mich enttäuschte. Wird sie den Wahlkampf wieder gewinnen? Darauf bin ich sehr gespannt.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin an der Universität Bayreuth; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)