29. Oktober. Es war Sonntag, aber ich bin früher als sonst aufgewacht. Mich hat es auch gewundert, dass meine Armbanduhr eine Stunde vorgegangen ist - doch auf meinem Handy stand 7.30 Uhr, aber die Uhr hat doch 8.30 Uhr gezeigt. Ach, mein Handy hat geklingelt, es war meine Mutter von zu Hause. Sie wollte per Video mit mir chatten.

„Na, hast du schon gefrühstückt?“ - die Lieblingsfrage von allen Müttern auf der Welt, – „Jetzt ist es halb neun bei dir in Bayreuth, nicht wahr?“

Als ich sie korrigieren wollte, habe ich erst bemerkt, dass an diesem Sonntag von der Sommerzeit auf die Winterzeit umgestellt werden sollte. Dann habe ich meiner Mutter erklärt, dass wegen der Zeitumstellung die Zeitdifferenz zwischen Deutschland und China eine Stunde mehr beträgt. „Ach so, die Zeitumstellung. Aber warum wird das überhaupt gemacht?“ Darauf wusste ich auch keine genaue Antwort.

Um diese Frage zu beantworten, habe ich kurz ins Internet reingeschaut. Da steht „Energiesparen“ als der wichtigste Grund für die Zeitumstellung. Dadurch, dass die Uhren von März bis Oktober eine Stunde vorgestellt werden, kann man theoretisch Strom sparen: Eine Stunde mehr Tageslicht sollte eine Stunde weniger künstliches Licht aus der Steckdose bedeuten. Ach so! Da habe ich auch begriffen, warum die Sommerzeit in Nordamerika „daylight saving time“ (auf Deutsch: Tageslicht sparende Zeit) genannt wird. In Europa wird jährlich am letzten Wochenende des Oktobers zurück zur Winterzeit umgestellt - und zwar im Jahr 2017 am 29. Oktober.

Weiter habe ich im Internet geguckt und eine aktuelle Umfrage bei YouGov.de gefunden, deren Ergebnis mich eigentlich überrascht hat. Lange Zeit habe ich den Eindruck gehabt, dass die Deutschen großen Wert auf den Umweltschutz legen, weshalb sie bereit sind, fast alles dafür zu tun. Aber die Umfrage vom März 2017 hat gezeigt, dass die energiesparende Zeitumstellung bei den Deutschen ziemlich unbeliebt ist. 60% der 2018 Befragten meinen, dass sie völlig abgeschafft werden sollte. Viele Leute erleiden Schlafmangel, auch Unternehmen befürworten die Abschaffung der Zeitumstellung, da sie in der Sommerzeit keine positiven Auswirkungen auf ihren Energieverbrauch sehen und eine geringere Leistungsfähigkeit von ihren Mitarbeitern wegen des Schlafmangels nach der Zeitumstellung befürchten.

Ich werde aber noch die Zeitumstellung von der Winterzeit auf die Sommerzeit erleben. Am 25. März wird wieder die Sommerzeit eingesetzt, da werde ich bestimmt nicht vergessen, meine Uhr eine Stunde vorzustellen.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin an der Universität Bayreuth; Korrektur: C. H. Y. & A. P.)