Schon vor meiner Abreise nach Deutschland bin ich informiert worden, dass es eine chinesische Studentenvereinigung in Bayreuth gibt. Auf ihrem offiziellen WeChat-Account habe ich hilfreiche Informationen über das Studium und Leben in Bayreuth gefunden. In einer WeChat-Gruppe konnte ich auch Fragen stellen bzw. um Hilfe bitten, und die Mitglieder der Studentenvereinigung waren immer bereit, mir zu helfen.

Die Vereinigung organisiert auch von Zeit zu Zeit Veranstaltungen. Der jährliche Karaoke-Wettbewerb ist das größte, beliebteste Event, zu dem sich viele anmelden. In diesem Wintersemester hat die Veranstaltung am 17. Dezember im Glashaus, einem Party-Raum auf dem Campus stattgefunden. Normalerweise fängt der Karaoke-Wettbewerb am Abend an, aber diesmal ist der Plan geändert worden. Der Wettbewerb hat schon nachmittags um 14.00 Uhr angefangen und hat ungefähr 3 Stunden gedauert, so dass Teilnehmer, die entfernt vom Campus wohnen, nicht in der Dunkelheit nach Hause gehen mussten.

Kurz vor 14.00 Uhr war der Raum schon voller Leute, die sich miteinander unterhalten hatten. Mit einer Tanzshow ist der Wettbewerb eröffnet worden, dann sind Teilnehmerinnen auf die Bühne getreten und haben populäre chinesische Lieder vorgetragen. Ehrlich gesagt, würden sie jetzt nicht in Deutschland studieren, könnte jeder von ihnen ein Sänger oder eine Sängerin werden! Und die vorgetragenen Lieder sind so bekannt, dass alle mit den Interpretinnen mitgesungen haben.

Obwohl der Wettbewerb sich vor allem an chinesische Studienkolleginnen wendete, sind noch einige Studentinnen aus anderen Ländern gekommen, die sich für die chinesische Kultur interessieren. Während der Pause des Wettbewerbs hat ein Mädchen Guzheng, ein traditionelles Streichinstrument gespielt, worüber sich ein spanischer Student richtig gefreut hat. Er hat sich gewundert, wie schön die Musik war und wie geschickt ihre Finger waren. Der Höhepunkt des ganzen Events war, als zwei deutsche Studenten auf der Bühne das berühmte chinesische Lied „Tian Mi Mi“ gesungen haben, an deren Aussprache sich nichts bekritteln ließ.

Nachdem ich direkten Kontakt mit der chinesischen Studentenvereinigung aufgenommen hatte, hat mich ihr Engagement beeindruckt. Sie arbeiten auf freiwilliger Basis, und sie sind immer warmherzig und setzen sich für andere ein. Das Wetter im Dezember ist kalt, aber bei den netten Leuten fühle ich mich innerlich ganz warm.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin an der Universität Bayreuth; Korrektur: C. H. Y. & A. P.)