Das Leben in einem fremden Land ist etwas anders. Anders als das, was wir in Büchern gelesen haben; anders als das, was wir von unseren Lehrern gehört haben; und anders als das, was wir als Touristen schon mal erfahren und erlebt haben. Das Gefühl des Anderssein habe ich erst bekommen, nachdem ich mit meinen Mitstudenten in Deutschland angekommen war.

Die Menschen sehen in Deutschland anders als in China aus: Sie haben oft blaue Augen und blonde oder braune Haare. Der Geruch, den ich als das zweitwichtigste Merkmal Deutschlands betrachte, hat einen eigenen Reiz. Es ist eine Mischung aus Parfüm und dem Aroma von gebackenem Brot und vergorenem Weizen. Ein weiterer Unterschied ist die Sprache. Überall wird Deutsch gesprochen! Noch nie habe ich so viel Deutsch an einem Tag gehört und gesprochen.

Anders als Zuhause, wo meine Eltern sich sehr um mich kümmern, bin ich nun in Deutschland auf mich alleine gestellt. Auch bewohne ich ein Zimmer im Studentenheim, das anders als an der chinesischen Universität ist. In Shanghai teile ich nämlich mit drei anderen Mitbewohnerinnen ein Zimmer. Obwohl das Zimmer nicht im Stadtzentrum liegt, genieße ich die Entfernung zur Universität, da es wirklich schön ist, am Ufer des Neckars spazieren zu gehen und die Alte Brücke zu überqueren.

Das sind meine ersten Eindrücke in Deutschland. Es ist schon sehr anders als in China. Das Anderssein erweckt meine Neugier und ich bin bereit, das zu erschließen, um Deutschland und die Deutschen besser zu verstehen.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin an der Universität Heidelberg; Korrektur: C. H. Y. & A. P.)