Bevor das Wintersemester in Bayreuth begann, hatte ich mich im Modulhandbuch intensiv darüber informiert, was Studenten germanistischer Fächer überhaupt studieren konnten.

Nachdem ich es durchgeblättert hatte, meldete ich mich u.a. für das Seminar „zur kulturthematischen Literaturwissenschaft“ an, weil ich schon immer an der deutschen Kultur interessiert und neugierig darauf bin, wie ein Kulturkurs an einer deutschen Universität abläuft.  

Unser Seminar wird in der Regel wie folgt gestaltet: Im Unterricht liest ein Student oder eine Studentin ein paar Abschnitte von den angegebenen Unterlagen vor und dann besprechen wir die bedeutungsschweren Wörter und Sätze. Der Dozent stellt uns Fragen und wir versuchen, eingehend darüber zu diskutieren. Der Dozent leistet uns auch Hilfe: Er erklärt die Fachbegriffe und Theorien (z.B. Hybridität, Iceberg Theory usw.) und führt Beispiele an, um unsere Missverständnisse zu beseitigen oder unser Verständnis zu vertiefen.

In einer Sitzung diskutierten wir über den Text „Literaturwissenschaft in kulturwissenschaftlicher Absicht“ aus dem Buch „Kultur als Text“ von Doris Bachmann-Medick, ein Standardwerk in der deutschen Kulturwissenschaft. Nachdem ich den Text gelesen und im Seminar mit anderen Studierenden darüber gesprochen hatte, bekam ich ein neues Verständis für die Verknüpfung zwischen Kultur und Literaturwissenschaft. Die Bedeutungen von Kultur und Text sind viel offener und vielfältiger, als ich vorher gedacht hatte.   

Obwohl es mir oft schwerfällt, viele Wörter und Begriffe richtig zu begreifen, freue ich mich darüber, dass ich den Kurs gewählt habe, weil ich im Unterricht einen Einblick in die verschiedenen Aspekte von Kultur gewinnen kann.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)