Der West-Bund liegt am Ufer des Huangpu-Flusses im Xuhui-Bezirk, Shanghai. Als Geburtsort der nationalen Industrie gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dort einen Flughafen, einen Bahnhof und viele wichtige Betriebe. 2010 nutzte der West-Bund die einmalige Gelegenheit, die die Expo mit sich brachte und begann mit der Stadtteilerneuerung. Inzwischen ist es zu einem attraktiven öffentlichen Treffpunkt geworden.

Kultur, Ökologie, Wissenschaft und Technologie sind am West-Bund harmonisch miteinander vereint. Ein Gleichgewicht zwischen Erneuern und Bewahren, zwischen Stadt und Natur und zwischen Gemeinschaft und Individuum wird wiederhergestellt.

Man kann hier auf dem Rasen sitzen oder am Fluss Spaziergänge machen. Wer Sport treiben möchte, dem bietet der West-Bund viele Möglichkeiten. Am Fluss ist eine Laufstrecke angelegt, und für Skateboardfahrer und Kletterfans gibt es hier auch geeignete Anlagen.

Die alten Fabrikanlagen vom letzten Jahrhundert bieten heute einen besonderen Anblick: Viele alte Kräne, die vollständig erhalten sind, stehen entlang dem Fluss. Im Gras sind alte Eisenbahnen versteckt. Viele Fabriken wurden zu Kunstmuseen umgebaut. Zu den beliebtesten Kunstmuseen gehören das Long Museum (龙美术馆), das West Bund Art Museum (西岸美术馆), das Yuz Museum (余德耀美术馆) und das Tank Kunstzentrum (上海油罐艺术中心).

Das Yuz Museum, in dem ich vor drei Jahren als Freiwillige arbeitete, diente von 1915 bis 1966 als Flughafen. Aus einem großen Hangar des Flughafens ist heute eine Ausstellungshalle geworden, und im Außenbereich wird eine Glashalle gebaut, was symbolisch für die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart steht. Im Zentrum der Glashalle, die voller Sonnenschein ist, befindet sich ein bedeutsames Exponat: der Baum des Lebens, ein Ausdruck der Harmonie zwischen Stadt und Natur.

Es gefällt mir gut am West-Bund. Ich habe viele Kunstausstellungen besucht und bin angezogen von der Schönheit der Architektur. Außerdem habe ich hier Skateboardfahren gelernt und mich in diesen Sport verliebt. Hier entdecke ich die vielfältige und lebendige Seite des städtischen Lebens und habe das Gefühl, dass sich das persönliche Leben und die Stadtentwicklung gegenseitig fördern können.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs;)