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Erfinder der chinesischen Schrift


17 September 2022 | By Chen Hongyan & Zhang Jiexuan | SISU

Eist allen bekannt, dass man in China eine Zeichensprache verwendet. Die chinesischen Schriftzeichen, deren Ursprung auf das Altertum zurückgeht, haben sich mit dem Wandel der Zeit gewandelt. Der Legende nach ist Cangjie dieses große Verdienst zuzuschreiben.

Cangjie, ein intelligenter und selbstständiger Mann, arbeitete zu Zeiten des Urkaisers Huangdi als Verwalter des Viehs und Getreides. Jeden Tag sollte er die Vorräte überprüfen. Wenn ein Ochse zu alt war, als dass er weiter das Feld pflügen könnte, sollte er sich merken, dass sich die Anzahl der Ochse um eins verringerte. Wenn die Bewohner von der Dürre oder von der Überschwemmung heimgesucht waren, wurde er gefragt, wie viel Getreide er für sie bereitstellen konnte.

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Cangjie hatte ein überdurchschnittlich gutes Gedächtnis, sodass er anfangs alles gut und ordentlich im Kopf behielt und niemals um eine Antwort verlegen war. Später aber, als die Menge und Vielfalt des Viehs und Getreides mit der Vergrößerung der Bevölkerungszahl ständig zunahm, wurden die Grenzen seines Gedächtnisses erreicht. Er wusste, dass er sich nicht mehr lediglich darauf verlassen konnte und sich dringend etwas Neues einfallen lassen musste. 

Was nun? Cangjie überlegte Tag und Nacht. Er überlegte beim Sitzen, beim Stehen, beim Gehen und beim Essen und Trinken. Selbst im Schlaf drehte sich die Frage in seinem Kopf. Eines Tages, als er am Feldrain entlangging und über das üppig gedeihende Getreide seinen Blick schweifen ließ, sah er einige Frauen Strohseilen anfertigen. Da ging ihm ein Licht auf: Die Frauen konnten damit Strohschuhe machen, und er konnte damit Knoten machen, um aufzuzählen, wie viele Nutztiere im Stall und Getreide im Speicher waren. Er bat die Frauen, ihm mehrere Seilen zu geben, um daheim auszuprobieren. 

Cangjie war sehr geschickt in Handfertigkeit. Für Ochsen und Kühe bastelte er eine große Knote, für Ziegen und Schafe eine kleine Knote und so ging es weiter. Um die Bestände auf den ersten Blick genau unterscheiden zu können, verwendete er dazu noch unterschiedliche Farben für die Seilen, beispielsweise Gelb für Ochsen und Kühe und Weiß für Ziegen und Schafe. Somit konnte er wieder seine Pflicht gut erfüllen.

Der Urkaiser Huangdi war von Cangjies Tüchtigkeit überzeugt und betraute ihn mit mehr Aufgaben: Er sollte u.a. Opfergaben vorbereiten und veranstalten, Jagdbeute aufteilen und die Bevölkerungszahl zählen. Die Seilen, mit denen er arbeitete, wurde immer mehr und immer länger. Auch die Knoten wurden immer zahlreicher und komplizierter. Es wäre beinahe eine unüberwindbare Herausforderung, sich neue Arten von Knoten auszudenken. Für ihn war es wieder Zeit, etwas Neues zu probieren. 

Er wurde von dieser neuen, aber unklaren Vorstellung so lange gequält, bis er eines Tages auf der Jagd zufälligerweise ein Gespräch von drei älteren Jägern vernahm. Da wollte einer unbedingt nach Osten: „Schaut mal auf den Boden. Ich bin mir sicher, dass die Antilopen in diese Richtung gelaufen sind.“ Der andere Mann schüttelte den Kopf und sagte: „Nein. Wir müssen nach Norden. Hier sind doch die Fußspuren der Hirsche.“ Der letzte Mann bestand auf seinem Entschluss, nach Westen zu gehen. „Habt ihr keine Lust auf Bären? Kommt mit, sonst verpassen wir die Chance.“ 

Schließlich einigten sich die drei Jäger, die Bären zu verfolgen. Nachdem sie weggegangen waren, hockte sich Cangjie auf dem Boden hin und beobachtete die Fußspuren: Ja, sie sind wirklich sehr verschieden, verschiedene Größe und verschiedene Tiefe. 

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Cangjie war hocherfreut. Er glaubte, eine Antwort auf seine Frage nach dem „Neuen“ zu finden: Wenn man leicht am Fußabdruck das Tier erkennen konnte, so konnte man auch am gezeichneten Bild, das dem Gegenstand ähnelt, erkennen, worum es geht. Hauptsache, das Zeichen musste naturgetreu und somit verständlich für alle Menschen sein. 

Er lief zurück und begann, mit Zweigen auf dem Boden zu zeichnen. Er malte einen Kreis und setzte ein Pünkchen in die Mitte. Das Zeichen stand also für „Sonne“. Er malte ein paar Striche, die beweglich aussahen. Das war das Zeichen für Wasser. 

Da seine Hauptaufgaben darin bestand, Tiere und Getreide zu verwalten, versuchte er vor allem, Zeichenbilder dafür zu entwickeln. Dabei bemühte er sich, die Hauptmerkmale eines Tiers festzuhalten und darzustellen. Das ehemalige Schriftzeichen für „Schwein“ erinnerte einen beispielsweise sofort an die vier Glieder des Schweins. 

Er merkte sich die Bilder seiner „Schriftzeichen“. Die Frage war nun, worauf sie geschrieben werden sollten, damit sie wirklich dauerhaft erhalten blieben. Die Zeichen, die er auf dem Boden gezeichnet hatte, wurden durch Regen leicht weggewaschen. In Holz schnitzen? Es vermoderte leicht. In Stein eingravieren? Es war mühsam und zeitaufwendig. 

Ratlos ging er am Flussufer spazieren. Eine Schildkröte, die auf der Wiese gemächlich spazierte, sprang ihm ins Auge. Interessiert hob er die Kleine auf. Wie fantastisch sah ihr Panzer aus! Klare Striche waren deutlich zu sehen, als ob sie jemand darauf gemalt hätte. Das wäre wahrscheinlich das passende Zeug für seine Schriftzeichen. 

Er probierte zu Hause, seine erfundenen Zeichen ins Schildpatt zu schreiben und zeigte sie anderen Staatsbediensteten. Sie konnten ohne Hinweis die Sachen, die die Zeichen verkörperten, genau sagen. Schließlich ließ ihn Huangdi zu sich bestellen und sah sich seine Orakelknocheninschriften hochinteressiert an. „Fantastisch! Machen Sie weiter so!“ 

Der Kaiser befreite ihn von seinen eigentlichen Diensten und erlaubte ihm, sich auf diese erfinderische Arbeit zu konzentrieren. Mit der Zeit entstanden immer mehr Zeichenbilder, die einen allgemeinen Sinn für die Menschheit hatten.

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Cangjies Erfindung markierte eine neue Epoche in der Geschichte. Wichtige Ereignisse werden damit nicht nur von Mund zu Mund überliefert, sondern sie sind schriftlich dokumentiert, was den Nachkommen einen Rückblick ermöglicht. 

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