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Die „Shanghaier Geschichten“ berühren das Capitol Hill


26 September 2016 | By Li Xiao | SISU

Die Eröffnungszeremonie der Ausstellung „Jüdische Flüchtlinge in Shanghai“ wurde auf dem Capitol Hill veranstaltet. Diese Ausstellung hatte das höchste Niveau unter allen ausländischen Ausstellungstourneen vom jüdischen Flüchtlingsmuseum Shanghai. Der Ko-Veranstalter war das Amerikanisch-Jüdische Komitee (Englisch: American Jewish Committee), das eine einflußreiche Organisation in den USA ist.

Am Abend, den 23. Juni 2014 wurde die Eröffnungszeremonie der Ausstellung „Jüdische Flüchtlinge in Shanghai“ planmäßig in der Goldenen Halle veranstaltet.

Nachdem Allan Reich, Leiter der Kommission für internationale Beziehungen des Amerikanisch-Jüdischen Komitees, die Begrüßungsrede gehalten hatte, nahmen die anwesenden Teilnehmer, einer nach dem anderen, spontan das Wort, bevor Guan Weiyong, der Vorsitzende der Politischen Konsultativkonferenz des Hongkou-Bezirks, die Ansprache hielt. Zu den Sprechern gehörten beispielsweise die Abgeordneten, der Berater von Obama bezüglich jüdischer Angelegenheiten und der israelische stellvertretende Botschafter in Amerika. Statt die vorbereitete Rede abzulesen, erzählte Herr Guan über die schweren Zeiten, wo die Shanghaier und die Juden zusammen für das Überleben kämpften. Er sprach auch von der Toleranz, Freundlichkeit und Offenheit der Shanghaier. Lu Kang, der chinesische Gesandte in den USA, erklärte dabei, dass sich die chinesische Regierung immer dafür einsetzt, die Gerechtigkeit zu unterstützen und den Frieden zu schätzen, was von den Teilnehmern gewürdigt wurde.

Unter den Sprechern fiel eine „Shanghaier Jüdin“ besonders auf. Obwohl sie vorher nicht zum Wort eingeladen worden war, stürmte sie auf die Bühne und sprach im Shanghaier Dialekt: „Mit 13 Jahren kam ich in Shanghai an und wohnte in der Xiafei-Straße (heute: Mitte-Huaihai-Straße). Ich kann Shanghaier Dialekt sprechen.“

Obwohl die Veranstalter beider Seiten vorher ca. 100 Gäste eingeladen hatten, beteiligten sich ungefähr 200 Gäste an der Cocktailparty vor der Eröffnungszeremonie. Manche damalige jüdische Flüchtlinge nahmen mit ihren Familien und Nachkommen daran teil, weil sie „unbedingt die junge Generation mit dieser Geschichte bekannt machen wollten“.

Die verschiedenen Ausstellungstafeln brachten den Stadtteil Tilanqiao im Hongkou-Bezirk, Shanghai vor 70 Jahren, die einst „Klein-Wien“ genannt wurde, vor die Augen des Publikums. Die echten Figuren und Geschichten, die Freundschaft zwischen Chinesen und Juden berührten die Zuschauer tief. Ein amerikanischer Gast hielt „die Shanghaier Geschichten“ für tiefsinnig und verehrenswert. Er fragte: „Warum nahmen Amerika, Kanada und Australien weniger Flüchtlinge auf als Shanghai?“

Aber man weiß immer noch zu wenig von den Erlebnissen der Juden während dieser Zeit in Shanghai! Als das jüdische Flüchtlingsmuseum Shanghai zu dieser Einsicht kam, begann es, die Geschichten in jener Zeit zu sammeln. Die Angestellten des Museums fragten die „Shanghaier Juden“ nach ihren damaligen Geschichten, wenn sie nach Shanghai zurückkehrten und das Museum besuchten. Chaya Small, eine Shanghaier Jüdin, erzählte bei ihrem Besuch etwas von ihrem Erlebnis als kleines Kind. Somit entstand die Tafel namens „Ein japanischer Offizier haute den Bart eines Rabbiners ab“, die bei der Ausstellung besonders auffallend war, weil sie bestätigte, dass die japanische Behörde die Juden schlecht behandelt hat.

Zhao Meixin, eine Abgeordnete chinesischer Abstammung im US-Kongress, erzählte eine Geschichte beim Besuch der Ausstellung: Als sie sich dafür einsetzte, dass sich das amerikanische Repräsentantenhaus für den „Chinese Exclusion Act“ entschuldigte, leistete ein berühmtes jüdisches Anwaltsbüro Gratishilfe. Es trug entscheidend dazu bei, dass das Repräsentantenhaus am 18. Juni 2012 mit allen Stimmen den Antrag über die Entschuldigung für den „Chinese Exclusion Act“ annahm. Dies zeigte, dass die Juden die Wohltätigkeit der Chinesen nicht vergaßen und ihren Dank durch ihr Verhalten abstatteten.

Chen Jian, Direktor des jüdischen Flüchtlingsmuseums Shanghai, erzählte auch eine Geschichte: Im Jahr 2013 kehrte ein überlebender jüdischer Flüchtling mit 92 Jahren nach Shanghai zurück. Dadurch, dass er das Studium eines jungen Chinesen in Amerika finanzierte, bezeugte er den Chinesen seinen Dank. Im März 2014 besuchte eine amerikanisch-jüdische Gruppe ihre „alte Heimat“ Shanghai, um ihren Dank für die Hilfe der Chinesen auszudrücken.

Wegen des Treffens mit Herrn Doktor Kissinger in New York verpasste Cui Tiankai, der chinesische Botschafter in den USA, die Eröffnungszeremonie. Sobald er mit dem Zug in Washington angekommen war, beeilte er sich, direkt zur Ausstellung zu fahren. „Noch nie fand eine von einer chinesischen Stadt veranstaltete Ausstellung im US-Kongress statt“, sagte er. „Dass Shanghai mit der Bilderausstellung die chinesischen Geschichten erzählt, stellt eine erfolgreiche öffentliche Diplomatie dar.“ Herr Cui kommt aus Shanghai und hat an der Shanghai International Studies University (SISU) studiert. Er war sehr stolz auf seine Heimatstadt und glaubte, dass diese Ausstellung ein Plus für die internationale Metropole ist.

Die Eröffnungsfeier dauerte von vier Uhr nachmittags bis acht Uhr abends. Die Zeit verlief unmerklich. Als die Feier zu Ende war und die Gäste das Capitol Hill verließen, brach in Washington die Nacht an.

(Li Xiao: Masterstudentin der Germanistischen Fakultät der SISU; Korrektur: W. Y. T. , C. H. Y. & T. E.)

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