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Jiaozi-Essen zu Ehren Zhang Zhongjings


21 December 2018 | By Chen Hongyan / Zhang Renqun | SISU

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Dongzhi (冬至), auf Deutsch Wintersonnenwende, ist der kürzeste Tag des Jahres. An diesem Tag ist es fast ein Muss für Nordchinesen, Jiaozi zu essen. Diese Tradition lässt sich auf den bekannten Mediziner Zhang Zhongjing (张仲景), der in der ausgehenden Östlichen Han-Dynastie, also etwa im 3. Jahrhundert lebte, zurückverfolgen.

Zu seiner Zeit war es schwer für Nordchinesen, den eiskalten Winter zu überstehen. Vor Kälte bekam man Frostbeulen an den Ohren und im schlimmsten Fall konnte man sogar seine Ohren verlieren. Als Zhang Zhongjing die Menschen in Not sah, war er sehr beunruhigt und wollte ihnen helfen.

Es fiel ihm nicht schwer, ein Rezept gegen Frostbeulen zusammenzustellen. Zuerst kochte er Hammelfleisch mit Heilpflanzen wie chinesischer Engelwurz, Fenchel und Zimtkassie. Dann zog er das Hammelfleisch heraus, zerkleinerte es und fügte Gewürze hinzu. Schließlich packte er es in den Teig ein und kochte den Teig mit heißem Wasser.

Er sagte zu den Kranken, die zu ihm gekommen waren und um Hilfe gebeten hatten: „Hier ist mein Rezept. Bereiten Sie zu Hause danach das Essen zu, essen Sie es drei Tage lang und Sie bekommen keine Frostbeulen mehr.“

„Vielen Dank, verehrter Herr Doktor!“, sagten seine Patienten.

Sie gingen hoffnungsvoll nach Hause. Aber als sie zu Hause ankamen, sahen sie sich ihre vier nackten Wände an und dachten laut: „Naja, das Rezept habe ich in der Hand, aber kann ich mir das denn leisten? Täglich habe ich nichts anderes als Reisbrei zu essen. Hätte ich nur Geld für das Hammelfleisch!“

So verging die Zeit Tag für Tag. Als Zhang Zhongjing einen Gegenbesuch erstattete, erkundigte er sich, ob sein Rezept ihnen helfen konnte. Seine Patienten schüttelten seufzend den Kopf und schwiegen.

„Wie dumm bin ich! Woher haben sie denn das Geld dafür?“, dachte der Doktor, als sein Blick vom einen zum anderen schweifte. Tröstend sagte er zu ihnen: „Machen Sie sich keine Sorgen. Alles wird schon gut.“ Er beschloss, etwas zu unternehmen, um sie vor der eisigen Kälte zu schützen.

Am Tag der Wintersonnenwende wurde ein großes Bankett im Zhang Zhongjings Hof veranstaltet. Schon in der Frühe fingen die Bediensteten an, mehrere große Töpfe vorzubereiten. Feuer wurde angezündet, Wasser gekocht, Fleisch zerkleinert und Teig gemacht. „Was ist denn hier los?“, wunderten sich die Bewohner des Dorfs. Aus Neugier versammelten sie sich vor seinem Haus und wollten wissen, ob eine Hochzeit gefeiert würde.

„Hier hängt ein Aushang“, sagte ein junger Mann, der lesen konnte: „Wer Forstbeulen hat, kann ab heute drei Tage bei Zhang Zhongjing zu Hause die gekochte Suppe geschenkt bekommen.“

Das war wirklich ein Segen für die armen Dorfbewohner. Sie kamen in Scharen zum Bankett. Beim Essen fühlten sie die Wärme am Körper, obwohl es nach wie vor so kalt war. Nachdem sie drei Tage gegessen hatten, wurden ihre Ohren wirklich geheilt.

Diese Nachricht verbreitete sich schnell weit und breit. Immer mehr Leute fuhren mit Pferden oder Ochsen zu dem großzügigen Arzt, um das Heilmittel zu nehmen. Alle waren ihm dankbar und überschütteten ihn mit Lob.

Das Gericht wurde anfangs „Jiao’er“ (娇耳), ohrenförmige Teigwaren genannt. Mit der Zeit wird es durch „Jiaozi“ ersetzt, das eine ähnliche Aussprache wie „Jiao’er“ hat. Diese Tradition, Jiaozi zur Wintersonnenwende zu essen, hat man in China bis heute bewahrt, einerseits um die Dankbarkeit für den großzügigen Arzt auszusprechen und andererseits in der Hoffnung, heil über den Winter zu kommen.

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