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Acht-Schätzchen-Reisbrei zu Laba


12 January 2019 | By Chen Hongyan / Zhang Renqun | SISU

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Es war einmal ein Ehepaar in einem Dorf. Sie waren emsige, sparsame und bescheidene Leute. Erst im ziemlich hohen Alter bekamen sie ihren ersten und auch einzigen Sohn. Was für eine Freude war es! Die Beiden haben ihren Sohn so verwöhnt, dass er nichts anderes tun konnte als essen und schlafen, als er schon im achtzehnten Lebensjahr stand.

Erst da machte sich der alte Bauer mit seinem Weib Sorgen um ihren Sohn. Der Vater beschloss, ein ernsthaftes Gespräch mit ihrem Sohn zu führen.

„Mein lieber Sohn, jetzt lebst du gemütlich von mir und deiner Mutter. Aber wir sind alt und eines Tages wären wir nicht mehr bei dir. Was würdest du machen? Steh auf, komm mit mir aufs Ackerland und du willst Getreide anbauen lernen“, sagte der alte Bauer. „Naja, keine Lust, zu anstrengend. Außerdem ist bis dahin noch Zeit.“ Der Sohn drehte sich um und so war die Diskussion beendet.

Wieder verstrichen einige Jahre. Dem alten Ehepaar war es nie gelungen, den faulen Sohn von der Notwendigkeit der Arbeit zu überzeugen. „Vielleicht sollte er heiraten. Das würde die Sache wohl ändern“, dachten der Bauer und die Bäuerin. Sodann wurde eine Ehevermittlung arrangiert und eine Hochzeit gefeiert. Aber die glücklichen Stunden hatten nicht lange gedauert, da seine Frau ebenso faul war wie er. Sie konnte weder flechten noch weben und erschien nie in der Küche. Die alte Frau sagte oft zu ihrer Schwiegertochter: „Nur durch Fleiß und Sparsamkeit kann man ein gutes Leben führen. Mach deinem Mann nicht nach!“ Die junge Frau erwiderte nichts, nahm ihr Wort aber nie ernst.

Die Zeit verging schnell. Das alte Ehepaar litt an einer schweren Krankheit und verstarb kurz nacheinander. Auf dem Sterbebett liegend vergaßen sie nicht, das junge Ehepaar zu ermahnen: „Unser Söhnchen, du musst fleißig den Acker pflügen und unsere Schwiegertochter, du musst viel weben.“

Nachdem der müßige Mann und seine Frau die Alten hatten begraben lassen, waren sie froh, dass es zu Hause noch ziemlich viel Reis und Watte für Winterkleidung gab. „Schau! Wir haben so viel zum Essen und Trinken. Da arbeiten nur Narren gern auf dem Acker“, sagte der Mann lachend. Die Frau sagte zustimmend: „Genau! Und Kleidung haben wir auch genug. Wozu sollte ich flechten und weben lernen?“

Auf der faulen Haut liegend führten sie für einzige Zeit ein unbekümmertes Leben. Sie merkten nicht, dass ihre Lebensmittel und andere Konsumgüter immer weniger wurden. Sie fühlten sich wohl, bis nichts mehr zum Essen da war.

Es war am achten Tag des zwölften Monats des Mondkalenders, den die Chinesen „Laba“ (腊八) nennen. In der Regel wird die Zeit ab Laba am kältesten im Jahr. An dem Tag mussten die beiden Faulpelze feststellen, dass sie nichts mehr zu essen und kein Feuerholz mehr hatten, sodass sie sich mit leeren Bäuchen in die Ecke des eisigen Zimmers ducken mussten.

Der Hunger überstieg die Müßigkeit. Sie begannen in der Wohnung herumzustöbern. Sie sahen einige Bohnen im Spalt der Ziegelsteine auf dem Boden! Sie waren hocherfreut und sammelten sie schnell ein. Zu ihrer Überraschung fanden sie noch ein wenig Reis, Hirse, Mais u.a. Getreide. Sie warfen fast alles, was sie gefunden hatten und essbar war, in den Topf und machten Feuer mit dem Heu, auf dem sie schliefen.

Der Mann und die Frau teilten den Brei mit allerlei Getreidearten und erinnerten sich jetzt erst an die Worte ihrer Eltern. Nun war es aber zu spät zu bereuen.

Als das Paar mit Tränen das letzte Abendmahl aß, tobte draußen ein scharfer Wind. Ihr altersschwaches Haus konnte dem Wind nicht widerstehen und stürzte ein. Als die Nachbarn kamen, fanden sie die beiden tot auf. Neben ihnen war noch ein halbes Schälchen Brei übriggeblieben.

Seitdem kocht man an diesem Tag Brei mit verschiedenen Getreidearten und erzählt den Kindern die Geschichte, um sie an die Tugenden wie Fleiß und Sparsamkeit heranzuführen. Die Tradition, Acht-Schätzchen-Reisbrei zu Laba zu essen, hat sich bis heute bewahrt. Aber: Der Reisbrei, dessen Rezepte sich von Region zu Region unterscheiden, begrenzt sich nicht mehr auf acht Zutaten, sondern enthält manchmal sogar über zwanzig verschiedene Sachen, die nahrhaft sind und gut miteinander harmonisieren.

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