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Das Nian-Monster zum chinesischen Neujahrsfest


04 February 2019 | By Zhang Renqun & Chen Hongyan | SISU

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Es war einmal ein grässliches Monster. Es trug ein mächtiges Horn und ein grimmiges Gesicht und lebte in den Tiefen des Meeres. Es fraß fast alles Irdische, was ihm in die Augen sprang, seien es Tiere oder Menschen. Weil das Monster nur zu Anfang des Jahres auf der Erde erschien, um seinen Hunger zu stillen, nannte man es „Nian“-Monster, auf Deutsch Jahresmonster.

Es lag ein kleines Dorf am Meer. Am Neujahrsabend flohen alle Dorfbewohner in die Berge, sodass „Nian“ sie nicht finden konnte.

Eines Jahres kam ein fremder, alter Bettler am letzten Tag ins Dorf. Da die Dorfbewohner allzu sehr mit den Vorbereitungen auf die Flucht beschäftigt waren, nahm niemand außer einer alten Frau seinen unangemeldeten Besuch wahr.

Die gütige Frau schenkte ihm etwas zum Essen und ermahnte ihn: „Bald kommt das gefährliche Monster ‚Nian‘. Fliehen Sie so schnell wie möglich mit uns!“ „Nein, gnädige Frau“, sagte der Bettler lächelnd, „Wenn Sie mir die Erlaubnis gäben, heute in Ihrem Haus zu übernachten, verspreche ich Ihnen, ‚Nian‘ für immer zu vertreiben!“

Die Frau sah ihn erstaunt an und bemerkte, dass der Mann trotz seines Alters ungewöhnlich rüstig aussah, als ob ein Unsterblicher in menschlicher Gestalt auf die Erde käme. Jedoch wollte sie seinem Wort keinen Glauben schenken und sagte: „Na gut, tun Sie so nach Ihrem Belieben. Aber ich muss los.“

Um Mitternacht stieg „Nian“ aus dem Meer und begab sich auf die Suche nach Lebewesen. Alle Fenster und Türen waren fest verschlossen, nur im Haus der alten Frau leuchteten rote Kerzen.

-Ist jemand da?! –

„Nian“ hörte ein dumpfes Echo, aber keine Antwort. Unbefriedigt sah er sich um. In der Dunkelheit sah er einen roten Funken am anderen Ende der Straße. „Da müsste wohl jemand sein“, dachte es sich und raste dorthin. Als „Nian“ auf das Haus zuspringen wollte, explodierten plötzlich zahlreiche Knallkörper im Hof. Es hielt für einen Moment inne und traute sich vor dem schrillen Geräusch nicht mehr, nach vorne zu gehen. Dazu kam, dass der alte Mann in Rot an der Tür stand. Wer hätte gedacht, dass dieses Monster auch Angst vor der Farbe Rot hätte! Nun war es von Schreck ergriffen und floh hastig in panischer Angst.

Am Neujahrstag kamen die Dorfbewohner heim und wunderten sich, warum das Dorf unversehrt war. „Der Bettler muss das Monster weggejagt haben“, meinte die alte Frau. Sie führte alle zu ihrem Haus und traf den alten Mann nicht mehr an, aber: Die Tür war mit einem roten Blatt bedeckt, die Knallkörper erklangen auf dem Boden und die roten Kerzen drinnen waren noch nicht heruntergebrannt.

Die alte Frau sah sich alles genau an und erinnerte sich an die Worte des Mannes. Ja, das müsste doch der Geheimtipp für die Vertreibung von „Nian“ sein! Sie erzählte ihren Nachbarn von dem alten Mann und alle nickten zustimmend. Seitdem schützten sich die Menschen jedes Neujahr mit Rot, Feuer und Lärm vor „Nian“.

So ist diese Sitte bis heute erhalten geblieben. Heutzutage ist das Neujahrsfest bzw. das Frühlingsfest das wichtigste Fest in China. Wie Heiligabend feiert man den chinesischen Neujahrsabend mit der ganzen Familie. Aber: Anders als die „stille Nacht“ ist das chinesische Neujahrsfest ein lautes Fest mit viel Rummel, sodass sich das menschenfressende Nian-Monster nie mehr auf die Erde wagt.

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