Am 28. Mai 2022 nahm Yun Yang am Finale des Zweiten Nationalen Akademischen Innovationswettbewerbs für Germanistikstudierende teil und erhielt den ersten Preis in der Gruppe der Literaturwissenschaft.

Es handelt sich in seiner Arbeit Zwischen Ablehnung und Abhängigkeit der „Subjektivität“: Die ästhetische Modernität in Schopenhauers Genietheorie um den ästhetischen Begriff „Genie“ sowie „Genialität“ in Schopenhauers Philosophie. Mittels der Genietheorie, die in der Geschichte der deutschen Ästhetik zur Bewertung der ästhetischen Tätigkeit entwickelt wurde, sollte der Konflikt zwischen Subjektivität und Objektivität bzw. zwischen Gefühl und Vernunft gelöst werden.

Ziel der Studie ist es, Schopenhauers Genietheorie in den Kontext der dynamischen Analyse der deutschen Ästhetik- und Begriffsgeschichte zu stellen, sie unter dem Aspekt der „ästhetischen Subjektivität“ erneut zu bewerten und ihren Zusammenhang mit der „ästhetischen Modernität“ zu untersuchen.

Die Hauptthese der Arbeit ist, dass Schopenhauers Genietheorie der „sinnlichen Subjektivität“ sowohl von der klassischen, als auch von der modernen Ästhetik geprägt ist. Einerseits ist sie lobenswert für ihre Abkehr von der „rationalen Subjektivität“, andererseits findet eine kritikwürdige Abhängigkeit von dem „Logozentrismus“ der systematischen Philosophie ihren Niederschlag in Schopenhauers Genietheorie.

Um dem Dilemma der Genieästhetik von Schopenhauer zu entgehen, ist es zunächst notwendig, nicht allzusehr auf die Subjektivität des Genies zu setzen und zu versuchen, den von Nietzsche am Ende des Buchs Jenseits von Gut und Böse vorgeschlagenen „Ichfremde(n)“ zu konstruieren.

Die Arbeit ist auf Chinesisch geschrieben und im Finale wurde sie mit anderen ausgewählten Arbeiten von sieben Experten bewertet. Die Jury erkannte dem Verfasser den ersten Preis zu.

(Verfasser: Germanistikstudent des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y.)