„Welchen Wert hat die traditionelle Kultur in der heutigen Zeit? Inwiefern hat sie mit unserem heutigen Leben zu tun?“ Mit diesen Fragen besuchte die Praxisgruppe der Germanistischen Fakultät der SISU das Hauptstadtmuseum in Beijing, um sich ein besseres Verständnis dafür zu verschaffen.

Im fünften Stock, wo Sitten und Gebräuche des chinesischen Volks ausgestellt werden, trafen wir Herrn Niu Baohong, Mitarbeiter des Museums. Er erzählte uns detailliert über die Bräuche der chinesischen Hochzeitszeremonie, der Kindergeburt und der Geburtstagsfeier der älteren Generationen im alten Beijing. 

Nehmen wir die Hochzeitszeremonie als Beispiel. Da die Ehe im Auftrag des Himmels geschlossen wird, betet das Brautpaar während der Hochzeit Himmel und Erde sowie die Ahnen des Bräutigams an, um ihre Dankbarkeit auszusprechen. Damit legen sie einen Eid ab, dass sie sich im weiteren Leben helfen, bis sie sich durch den Tod voneinander trennen. „Diese Feierlichkeit müssen wir heute weiter pflegen. Vielleicht sinkt dadurch die Scheidungsrate“, sagte Niu Baohong.

Er erzählte uns auch, wie er Besuchern aus anderen Ländern die traditionellen chinesischen Bräuche erklärt hat. Im Laufe der Zeit hat er aufgrund seiner langjährigen Arbeitserfahrungen seinen eigenen Stil gefunden. Wenn er die engen Gassen in Beijing, „Hutong“ vorstellt, pflegt er zu sagen, dass die gesamte Länge dieser Gassen mit der der Großen Mauer zu vergleichen ist. Durch diese bildliche Darstellung können sich die Touristen selbst ein Bild machen, wie zahlreich die Gassen sind, was ihr Interesse an den Hutongs weckt.

Das Gespräch mit Niu Baohong regte uns an zu überlegen, was wir für die chinesische Kultur tun können. Erstens müssen wir uns mit unserer eigenen Kultur vertraut machen und dann müssen wir uns fleißig Gedanken machen, auf welche Art und Weise wir unsere eigene Kultur vorstellen können.

(Verfasserinnen: Germanistikstudierende des 2. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)