Im vergangenen Semester habe ich mit einem Kommilitonen eine Diskussion über das Bienenretten moderiert. Obwohl ich vorher Nachrichten über den Artenschutz in Bayern gelesen hatte, wusste ich nicht so genau, warum wir Bienen retten müssen. Deswegen habe ich für die Moderation recherchiert. 

Dabei habe ich herausgefunden, dass die Bienen vor allem für uns sehr wichtig sind. Wie ein Mitstudent dargestellt hat, erzeugen und liefern die Bienen der Menschheit köstlichen Honig. Honigbienen sind das drittwichtigste Nutztier nach Rind und Schwein. Als Bestäuber ist ihre ökologische Rolle nicht zu übersehen: Laut Statistik werden fast 80 Prozent aller Wild- und Nutzpflanzen von Honigbienen bestäubt. Es bedeutet, dass ihre Bestäubungsleistung die Vielfalt der Lebensmittel garantiert. Wir haben eine Grafik gefunden, in der der Fruchtertrag mit und ohne Bienen verglichen wird. Auffällig ist der Fruchtertrag der Pfirsiche. Im Vergleich zum Fruchtertrag mit Bienen liegt der Ertrag ohne Bienen nur bei 5%. Er ist also 95% niedriger. 

Vielleicht würde man sagen, dass wir Menschen auch Blüten bestäuben können. Das ist wahr. In großen Teilen Chinas wird die Bestäubung wegen der drastischen Verringerung der Bienen bereits von Landwirten erledigt. Aber ist es wirklich effektiv? Laut einer Studie kann ein Bienenvolk jeden Tag bis zu 300 Millionen Blüten bestäuben. Im Vergleich dazu müssen mehr als 1500 Menschen für dieselbe Arbeitsleistung eingesetzt werden. Außerdem führt die mangelhafte Bestäubung zum Mangel der Nahrungsquelle, nicht nur für Menschen, sondern auch für viele Tiere, weshalb gleichzeitig andere Insekten sterben. Dadurch wird das Ökosystem teilweise zerstört.

Aber die Bienen sind in Gefahr. Die Studien in Deutschland haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Wildbienenarten vom Aussterben bedroht ist. Die Zahl der Bienen sowie Insekten ist nicht nur in Europa, sondern auch auf der ganzen Welt im Rückgang begriffen.

Was hat das Massensterben der Bienen verursacht? Neben natürlichen Ursachen sind die menschlichen Aktivitäten im Spiel. Aufgrund der dichten Bebauung in Städten, die die Bedürfnisse der Menschheit befriedigt, fehlt es den Bienen an Nahrungsquellen. Auch die Monokultur in der Landwirtschaft macht den Bienen das Leben schwer, denn die Bienen brauchen verschiedene Pollen aus Mischkulturen statt Monokulturen, um ihr Immunsystem zu stärken. Schließlich spielt der häufige Einsatz von Pestiziden eine große Rolle, weil sie nicht nur Schädlinge und Unkräuter, sondern auch Bienen töten können. 

Es ist jetzt höchste Zeit, die Bienen zu retten. Das Schreckbild im Internet – „Wenn wir aussterben, nehmen wir euch mit“ – sollte doch nie Wirklichkeit werden.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 4. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)