Einen Monat vor den Weihnachtsferien plante ich, mit meinen Freunden zusammen in Berlin den Silvesterabend zu verbringen. Als ich mich in der App Deutsche Bahn nach den Fahrpreisen von Bayreuth nach Berlin erkundigte, musste ich leider feststellen, dass sie während der Weihnachtsferien schon über 80 Euro kosteten. Da ich vorher schlechte Erfahrungen mit dem Flixbus hatte, wollte ich nicht mehr mit dem Flixbus fahren. Ein Freund empfahl mir dann eine preisgünstige Alternative: mit dem Blablacar zu fahren.

Blablacar ist eine webbasierte Vermittlungsplattform, die zurzeit in insgesamt 22 Ländern vorhanden ist. Benutzer können anderen Mitgliedern entweder eine Fahrt anbieten oder selbst nach einer Mitfahrgelegenheit suchen. Mit über 65 Millionen Nutzern ist Blablacar der größte Anbieter für Mitfahrgelegenheiten in Europa.

Frédéric Mazzella, der Gründer von Blablacar kam 2006 auf die Idee, als er zu seiner Familie auf dem Land reisen wollte und die Züge ausgebucht waren. Er hatte kein Auto und dachte, dass es bestimmt einen alleinreisenden Fahrer geben müsse, der dasselbe Ziel hatte wie er und ihm einen Sitzplatz in seinem Auto anbieten könnte. Das war nichts Neues, aber damals gab es noch keine Website für diesen Zweck. So errichtete er die Plattform Blablacar.

Er nannte die Plattform Blablacar, da ihre Mitglieder bei der Erstellung ihres Profils die eigene Redseligkeit auf der Autofahrt angeben sollten. Diese reicht von „Bla“ (eher ruhig) über „Blabla“ (spricht gern mal mit anderen Reisenden) bis „Blablabla“ (liebt es zu quatschen).

Nachdem ich meinen Abfahrtsort, Zielort und die gewünschte Abfahrtszeit in die Startseite eingetippt hatte, sprang mir eine Seite mit allen möglichen Mitfahrangeboten ins Auge. Ich entschied mich für eine Fahrerin, die eine Mitfahrgelegenheit von Bayreuth nach Berlin Hauptbahnhof anbot. Bei der Entscheidung verließ ich mich auf die Bewertungen. Sie hatte eine durchschnittliche Bewertung von 4.8/5. „Nicht schlecht!“, dachte ich und tippte dann auf „Buchen“. Nachdem ich online bezahlt hatte, kam ich pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt und fuhr mit ihr nach Berlin.

Bei der Fahrt fühlte ich mich sehr sicher, obwohl die Durchschnittsgeschwindigkeit bei etwa 140 km/h lag. Wir unterhielten uns über viele unterschiedliche Theman, von Hobbys über Berufe bis hin zur Homosexualität in Deutschland. Mit dem Gespräch verging die Zeit ganz schnell und gleich waren wir am Zielort. 

„Sehr angenehme Fahrt! Gerne wieder!“, so schrieb ich nach meiner Reise in meiner Bewertung.

(Verfasser: Germanistikstudent des 3. Studienjahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudent an der Universität Bayreuth; Korrektur: C. H. Y. & S. R.)