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Fleischverzehr - Geschichte, Gegenwart und Zukunft


09 July 2020 | By Lan Yufan | SISU

Alle 10 Sekunden töten die Menschen etwa 24.000 Tiere zu Nahrungszwecken. Das sind in einem Jahr insgesamt 75 Mrd. Tiere. Offensichtlich ist Fleischkonsum unverzichtbar, aber warum? Es wird oft gesagt: „Es ist nicht zu vergleichen mit anderen Lebensmitteln.“

Fleischverzehr hat eine lange Geschichte. Vor 3,4 Millionen Jahren fing man an, Fleisch zu essen. Fleisch enthält Kalorien, Proteine, Fette, Mineralien und Vitamine. Es enthält zudem viel Eisen, das für unsere roten Blutkörperchen wichtig ist. Pflanzen enthalten zwar auch Eisen, aber es kann vom menschlichen Körper nicht so gut aufgenommen werden. Das Eisen in Fleischprodukten beinhaltet Hämoglobin, was für Blut und Muskeln von Wirbeltieren wichtig ist. Diese Zufuhr von Proteinen und Nährstoffen könnte unseren Körper verändert haben: Kleinere Mägen, kürzere Gedärme und größere Gehirne. Theorien behaupten, dass die Tierjagd zur Entwicklung von Werkzeugen, zur Bildung von komplexen Sprachen und Sozialstrukturen beitrug. Der Fleischverzehr dürfte uns zu Menschen gemacht haben.

Die heutigen Technologien ermöglichen es, die meisten Tiere so eng wie möglich einzupferchen. Während sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelte, vervierfachte sich die Fleischproduktion. Es gibt derzeit ca. 1 Mrd. Schweine, 1 Mrd. Schafe, 1,5 Mrd. Kühe und 23 Mrd. Hühner auf unserem Planeten. Dass die Tiere trotz des Einpferchens nicht krank werden, liegt nur an der Nutzung von Antibiotika, die jedoch viele weitere Probleme mit sich bringen können. Fleischverzehr ist auch der Auslöser möglicher Seuchen.

Eigentlich ist Fleisch eine der ineffizientesten Ernährungsweisen. Aus 100 g pflanzlichem Protein im Kuhfutter entstehen nur 4 g Protein im Rindfleisch. Das Problem ist: Wir wollen nicht auf Fleisch verzichten, weil wir es mögen. Aber wie wäre es, wenn Pflanzen genauso schmecken würden wie Fleisch?

 

Vor kurzem haben Wissenschaftler ermittelt, dass der Hauptgrund für den einzigartigen Geschmack von Fleisch im Stoff „Hämeisen“ liegt. Im Jahr 2015 wurde Impossible Foods ein Patent auf das synthetische Verfahren von Hämeisen erteilt. Das Ergebnis ist eine neue Art pflanzliches Fleisch, das sich genauso anfühlt, blutet und schmeckt wie Fleisch. In Deutschland gibt es schon das neue Fleisch. Vor kurzem habe ich es selbst probiert - den Big Vegan von McDonald’s. Ich war vom ersten Bissen an überrascht: Er schmeckt so wie ein richtiger Burger mit Fleisch!

Es gibt inzwischen noch eine andere Alternative, nämlich das In-vitro-Fleisch bzw. Laborfleisch. Wie der Name andeutet, ist es Fleisch, das aus Zellen im Labor wächst. Insofern muss man die Tiere nicht mehr töten, um Fleisch zu gewinnen. Das Problem ist, dass das Herstellungsverfahren viel zu teuer ist. Experten vermuten, dass diese Technologie frühestens in zehn Jahren ausgereift sein wird.

Die Technologien haben unseren heutigen Fleischverzehr ermöglicht. Und nur mit neuen Technologien werden wir unser Verlangen nach Fleisch in Zukunft befriedigen können. „Man sollte die Absurdität beenden, ein ganzes Huhn zu züchten, um Brust oder Flügel zu essen, indem diese Teile einzeln auf eine passende Art gezüchtet werden“, so Winston Churchill 1932. Wird das nur eine Illusion oder ein ferner Traum bleiben?

(Verfasser: Germanistikstudent des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)

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