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Meinungen zum Maskentragen: Wie und warum ändert man sich in Deutschland?
21 July 2020 | By Xu Jingyi | SISU
Am 28. Januar trat der erste Coronavirus-Fall in Deutschland bzw. in Bayern auf, aber die Infektionskette wurde effektiv kontrolliert, sodass es nicht zu einem großflächigen Ausbruch kam. Folglich nahm man zu diesem Zeitpunkt in Deutschland dieses Virus noch nicht ganz ernst. Selbst die Chinesen, die in Deutschland arbeiten und studieren, glaubten, dass es in Deutschland nicht nötig war, eine Maske zu tragen. Hingegen kauften sie Masken ein und schickten die per Luftpost nach China, wo es an Masken mangelte.
Im Februar war Nordrhein-Westfalen aufgrund der großen Feierlichkeit von Karneval das am stärksten betroffene Bundesland, und bald darauf erhöhten sich die Zahlen der Infektionsfälle in Baden-Württemberg und Bayern. Jedoch wurde das Coronavirus immer noch als eine Art Grippe betrachtet. Man erkannte im Allgemeinen die Gefahr des Virus nicht und die Mundschutzmasken wurden in dieser Hinsicht nicht empfohlen.
Bis Ende Februar nahm die Zahl der Infektionsfälle in Deutschland weiter zu. In Heidelberg, wo ich das Auslandssemester verbracht hatte, traten Dutzende bestätigte Fälle auf. Die Regierung begann, der Prävention viel Bedeutung beizumessen: Beim Grüßen sollte auf Wangenküssen verzichtet werden, sozialer Abstand sei zu halten und häufiges Händewaschen galt am wichtigsten. Das Tragen von Mundschutzmasken wurde nicht empfohlen, da man der Ansicht war, dass die Schutzwirkung von Masken minimal war. Außer Chinesen trugen nur wenige Deutsche Masken.
Die Situation verschlimmerte sich in Deutschland im März weiter und immer mehr Menschen trugen Masken, insbesondere ältere Menschen. Einige Menschen bedeckten ihre Nase und ihren Mund mit einem Schal oder einem Kleidungsstück. Junge Deutsche, die Masken trugen, machten immer noch eine Minderheit aus.
Anfang April stieg die Zahl der Menschen, die im öffentlichen Raum Masken trugen, unabhängig vom Alter erheblich an. RKI empfahl nun allen eine Maske. Jena war die erste Stadt in Deutschland, die das Maskentragen pflichtig macht. Nach den neusten Nachrichten setzen fast alle Bundesländer auf eine Maskenpflicht, die anordnet, dass man beim Einkaufen und im Nahverkehr eine Maske tragen muss.
Warum wird das Maskentragen in Deutschland und China so unterschiedlich aufgenommen? Drei Gründe sprechen dafür.
Erstens ist die Bevölkerungsdichte in den zwei Ländern ganz unterschiedlich. Ich persönlich treffe in Deutschland deutlich weniger Passanten, wenn ich auf der Straße laufe. Insofern hat das Maskentragen in Deutschland vielleicht weniger effektive Wirkung als in China, dessen Bevölkerungsdichte wesentlich höher ist.
Zweitens muss man das politische System beider Länder in Betracht ziehen. Als föderalistisch aufgebauter Staat hat jedes Bundesland in Deutschland gewisse Autonomie, die in Sachen wie Maskentragen gilt. Daher kann Deutschland nicht schnell zu einer einheitlichen Regel kommen, ob eine Maske getragen werden soll.
Zum Schluss muss man auch die kulturellen Unterschiede berücksichtigen. Im Westen sind die meisten allgemein der Meinung, dass Mundschutzmasken etwas mit Krankheiten zu tun haben. Sie finden Masken außergewöhnlich und sind nicht daran gewöhnt, im Normalfall Masken zu tragen. Im Vergleich dazu ist die Akzeptanz von Masken durch Asiaten jedoch deutlich höher. Wir tragen Masken zu verschiedenen Zwecken: z.B. im Winter gegen die Kälte oder um Aknen zu verbergen. Deshalb hat man in Asien kein Bedenken, während der Coronazeit Alltagsmasken zu tragen.
In letzter Zeit wird es jedoch von immer mehr Menschen verstanden, dass das Tragen einer Maske die Ausbreitung des Virus bis zu einem gewissen Grad verhindern kann. Heutzutage ist das keine kulturelle oder politische Sache, sondern eine Mittel für alle Menschen, um die Corona-Pandemie zusammen zu überwinden.
(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & S. R.)
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