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Sprache und Denken: Prof Dr. Zhao Jin über W. v. Humboldts Gedankengut


16 December 2020 | By Chen Huiyao | SISU

Am 10. Dezember fand die 15. Sitzung der Vorlesungsserie im Rahmen des deutsch-chinesischen wissenschaftlichen und kulturellen Austausches online statt. Als Referentin hielt Prof. Dr. Zhao Jin, ordentliche Professorin der Deutschfakultät der Tongji-Universität, einen Vortrag über Wilhelm von Humboldts Gedankengut. Ungefähr 170 Studierende und Professoren nahmen daran teil.

Der Vortrag begann mit einer kurzen Übersicht über Humboldts Werdegang. Als Gründer des vergleichenden Sprachstudiums engagierte er sich lebenslang für sprachphilosophische Studien. Mithilfe seines Bruders (Alexander von Humboldt) erstreckten sich W. v. Humboldts sprachwissenschaftliche Studien auf 75 Sprachen (darunter Baskisch, Ungarisch, verschiedene amerikanische Sprachen, Sanskrit, Chinesisch, Japanisch, Tatarisch, Birmanisch sowie Ägyptisch und andere semitische Sprachen).

Um den Entwicklungsprozess von Humboldts sprachphilosophischen Gedanken zu erläutern, teilte Prof. Zhao sein Lebenswerk in drei Phasen, nämlich Entstehungs-, Entwicklungs- und Reifephase. Sie wies darauf hin, dass Humboldt ein humanistischer Linguist sei und seine Forschungen auf der Voraussetzung basierten, dass es eine kognitive Beziehung zwischen Menschen und Sprachen gebe.

Im Anschluss daran skizzierte Prof. Zhao Humboldts Sprachtheorie aus vier Perspektiven: Entstehung der Sprache, Beziehung zwischen Sprache und Denken, gesellschaftliche Eigenschaft von Sprache und Denken sowie Sprache als Weltansicht. Aus Humboldts Sicht habe die Entstehung der Sprache etwas mit der menschlichen Beziehung zur Welt zu tun, wobei die Sprache als Instrument der menschlichen Kommunikation diene, die das gegenseitige Verständnis ermögliche. Unter der gesellschaftlichen Eigenschaft von Sprache und Denken verstehe man, dass die Sprache, die aus der Kreativität des menschlichen Denkens stamme, einer dynamischen Entwicklung unterliege. Außerdem sei die Verschiedenheit der Sprachen auf die Verschiedenheit der Weltansichten zurückzuführen. Insofern sei die Sprache eine äußere Erscheinung der menschlichen Gedankenwelt.

Neben Humboldts sprachlichem Gedankengut erwähnte Prof. Zhao auch seinen Einfluss auf anderen Gebieten. Dazu gehören vor allem Didaktik des Fremdsprachenunterrichts, Übersetzungstheorien und Sprachforschungsmethoden. Als Sprachwissenschaftler und Denker hinterließ Humboldt einen echten Schatz für die Sprachforschung der zukünftigen Generationen.

(Verfasserin: Germanistikstudentin im 1. Jahrgang des Aufbaustudiums; Korrekturlesen: C. H. Y. & D. Ü.)

 

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