1999 kam Caspar Chiquet zum ersten Mal nach China. Er lernte in Beijing Chinesisch und entwickelte ein großes Interesse an der chinesischen Kultur. Nachdem er in die Schweiz zurückgekehrt war, entschied er sich dafür, Sinologie als Hauptfach zu studieren, denn es „ist interessant, mittels westlicher Literaturtheorien moderne chinesische Literatur zu untersuchen“.

Seit 2017 lebt Caspar Chiquet in Shanghai. Er arbeitet bei bp China und ist für den CO2-Emissionshandel zuständig. Er hat dramatische Veränderungen auf dem globalen Kohlenstoffmarkt gesehen: Im Jahr 2008 galt China als das größte Exportland für Emissionszertifikate. Damals kauften Japan und europäische Länder von China Zertifikate für den Ausstoß von Kohlendioxid. Jetzt hat sich China ehrgeizige Emissionsreduktionsziele gesetzt. Sowohl öffentliche als auch private Entscheidungsträger versuchen, die Investitionen klimafreundlicher zu gestalten. Dementsprechend gewinnt der inländische Markt für den CO2-Emissionshandel immer mehr an Bedeutung.

„China bemüht sich, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Dabei ist China sehr aktiv und erfolgreich bei der Energieeinsparung und Emissionsreduzierung“, sagte Caspar Chiquet. „Mit der Entwicklung des Bewusstseins für die Minderung von Treibhausgasemissionen spielt China als Vorreiter eine ganz andere Rolle auf der internationalen Bühne.“

Auch im Alltagsleben achtet man immer mehr auf die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen. Beispielsweise wird einem empfohlen, eigenen Becher statt Pappbecher zu verwenden, wenn man ins Caféhaus geht, „weil man Rücksicht auf die Umwelt nimmt“.

Auch die Einführung von Mülltrennung in Shanghai ist ein wichtiger Schritt zum Klimaschutz, wodurch der Energieverbrauch und die Kosten von Müllentsorgung weitgehend gesenkt werden können.

 „So erkennen wir an solchen Kleinigkeiten im Alltag, dass wir großen Wert auf eine kohlenstoffarme Lebensweise legen,“ so Caspar Chiquet.