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Prof. Dr. Sun Zhouxing: Von Lyrik zu Sinnspruch – Zu Nietzsches Dichtung und Philosophie


03 November 2021 | By Zhang Renqun | SISU

Am Abend des 21. Oktober 2021 fand die 21. Sitzung der Vorlesungsserie im Rahmen des deutsch-chinesischen wissenschaftlichen und kulturellen Austausches via Tencent Meeting statt. Als Referent war Sun Zhouxing, Professor für Philosophie der Zhejiang University, eingeladen. Als chinesischer Nietzsche-Experte hat er zahlreiche Werke von Nietzsche ins Chinesische übersetzt.

Im Vortrag ging Prof. Dr. Sun Zhouxing auf Nietzsches poetisches und philosophisches Denken ein. Friedrich Nietzsche (1844–1900) hat neben philosophischen Werken noch viele Gedichte geschrieben, die insgesamt schwer zu lesen seien und nicht wie Gedichte aussähen. Aber gerade in Nietzsche sah Prof. Dr. Sun ein Paradebeispiel für die ideale Verbindung von Poesie und Philosophie bzw. von Gefühl und Geist.

Prof. Sun gliederte Nietzsches Gedichte in drei Phasen. In der Jugendzeit schrieb Nietzsche hauptsächlich lyrische Gedichte, in denen es in erster Linie um seine Sorgen um das Leben selbst und um seine negativen Gefühle und Gedanken über die Welt geht.

Später schuf Nietzsche einen neuen Stil der Lyrik, den Nietzsche „Dithyramben“ nannte. Er ließ sich von griechischen Tragödien inspirieren, die sich aus den Hymnen zu Ehren des Gottes Dionysos entwickelt hatten. Nietzsche glaubte, dass sich Kunst (Poesie) und Philosophie gegenseitig unterstützen, ineinander übergreifen und das Gegenüber aneignen sollten, um die Tragödien wiederzubeleben. Dadurch entstünde ein „neuer Mensch“, der sowohl Philosoph in der künstlerischen Welt als auch Künstler in der philosophischen Welt sein könne.

Neben der Lyrik schrieb Nietzsche auch Sinnsprüche. Prof. Sun erklärte den Zuhörern Nietzsches Verständnis von Lyrik und Sinnspruch: Ein lyrisches Gedicht sei ein „Lied“, also immer sangbar, während der Sinnspruch als „Sinn ohne Lied“ nicht zu singen sei. Das Lied sei „ein göttliches Gequiek“, während der Sinnspruch „spotten, schwärmen, springen“ könne.

Herr Prof. Sun bezeichnete den „Scherz“ als ein wichtiges Merkmal von Nietzsches Sinnsprüchen. Ihm zufolge umfasse Nietzsches „Scherz“ Spott und Ironie, Spiel und Witz, Humor und Stimmung, Irrsinn und Imagination, was der Leser in Nietzsches Werken genug finden kann.

(Verfasserin: Germanistikstudentin im Aufbaustudium; Korrektur: C. H. Y. & S. R.)

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