Für viele ist das Jahr 2022 genauso schlimm wie das Jahr 2020. Ich fühle mich auch ängstlich und nervös, wenn ich sehe, wie die Zahl der infizierten Menschen in Shanghai jeden Tag steigt. Aber die Umstände in diesem Jahr sind völlig anders als vor zwei Jahren.

Ich erinnere mich noch gut an den Jahresbeginn 2020. Das Coronavirus breitete sich von Wuhan aus schnell in ganz China und sogar weltweit aus. Die Zahl der Infektionen explodierte, doch die meisten von uns konnten nichts dagegen tun. Wir wussten nicht, woher das Virus kam oder wie man es effektiv behandeln konnte. Es gab nicht genug medizinische Ressourcen, nicht einmal Masken.

Fast zwei Monate lang bin ich nicht ausgegangen und war so bedrückt, dass ich nicht einschlafen konnte. Ich wollte wieder zur Uni gehen und die blühenden Blumen und Bäume sehen. Ich sah voller Erwartungen dem Tag entgegen, an dem die Online-Kurse enden würden. Es war aber ungewiss, wann meine Wünsche Wirklichkeit werden könnten.

Heute bleiben wir wieder zu Hause, aber im Gegensatz zu 2020 haben wir den Weg zur Bekämpfung der Epidemie gemeistert. Fast alle von uns sind geimpft und seit anderthalb Jahren wieder im normalen Leben. Diese Tatsache reicht aus, uns davon zu überzeugen, dass wir diesen Omikron-Virus besiegen können.

Die Bemühungen in diesem Monat zeigen, dass die Stadt Shanghai ein neues Mittel zur Seuchenbekämpfung versucht. Obwohl es hier und da kritische Stimmen gibt und meine Eltern sich um die Einkäufe von Lebensmitteln sorgen, machen wir Fortschritte.

Zwei Jahre sind eine unbedeutende Zeitspanne in der Geschichte der Menschheit, und wir haben enorme Herausforderungen gemeistert und große Fortschritte gemacht. Ich glaube daher, dass wir unsere positive Einstellung aufrechterhalten müssen. Ich glaube auch, dass wir in naher Zukunft wieder zur Uni gehen können.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs; )