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Prof. Dr. Gu Yu: Rhetorik und öffentliches politisches Leben im deutschen Barocktheater


09 May 2023 | By Cai Mengyu & Chang Lingnan | SISU

Die 35. Sitzung der Vorlesungsserie im Rahmen des deutsch-chinesischen wissenschaftlichen und kulturellen Austausches fand am 24. April statt. Gu Yu, Professorin der Deutschabteilung an der Universität Beijing, sprach im Vortrag darüber, wie die Rhetorik im Barocktheater verwendet wurde und welche Rolle sie im damaligen öffentlichen politischen Leben spielte.  

Als Erstes stellte Prof. Dr. Gu Yu drei Arten der klassischen Rhetorik, nämlich Gerichts-, Politik- und Festreden, vor. Gerichts- und Politikreden sollten überzeugend und begeisternd wirken, während Festreden dazu dienen sollten, in einer übertriebenen Form Verdienste und Erfolge von Kaisern und Generälen zu preisen. Die Rhetorik bezieht sich hier nicht nur auf bestimmte rhetorische Techniken, sondern hat eine umfassende Bedeutung und wird umfangreich eingesetzt.

Anschließend erläuterte Prof. Dr. Gu Yu die politische Bildungsfunktion des Barocktheaters in der Öffentlichkeit. Der Gegenstand des Barocktheaters sind Politik und Geschichte. Vor allem werden die Tugenden des Monarchen und die Regierungsform thematisiert. In humanistischen Gymnasien, wo das Theater hauptsächlich als Lehrstück geschaffen und aufgeführt wurde, übten die Schüler als zukünftige Führungskräfte des Staates ihre Latein- und Rhetorikkenntnisse. In dieser Hinsicht ist das Barocktheater in erster Linie politikorientiert und erst im Laufe der Zeit haben sich die Ziele und Bedeutungen des Theaters allmählich verändert.

Am Ende des Vortrags erläuterte Prof. Dr. Gu Yu am Beispiel von Lohensteins Cleopatra, wie die Rhetorik im Barocktheater zur Anwendung kommt. Durch Rhetorik wie Parallelismus und Metapher werden die Interessenkonflikte und Liebesbeziehungen zwischen den Protagonisten sehr reizvoll gestaltet.

Wie Prof. Dr. Gu Yu sagte, legte die Barockzeit den Grundstein für die moderne deutschsprachige Literatur und ohne Lohenstein hätte es später keinen Lessing, Goethe und Schiller gegeben. Das Barocktheaters des 17. Jahrhunderts verdient in dieser Hinsicht mehr Beachtung.

(Verfasserinnen: Masterstudentinnen der Germanistischen Fakultät)

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