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Prof. Dr. Liang Zhan: Geschichte und Literatur als kulturelle Praxis


26 September 2023 | By Liu Siyu | SISU

Am 21. September hielt Prof. Dr. Liang Zhan, stellvertretender Direktor des Instituts für ausländische Literatur der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, an der Germanistischen Fakultät der Shanghai International Studies University (SISU) einen Vortrag über die Rolle der Geschichte und Literatur als kulturelle Praxis.

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Prof. Dr. Liang Zhan legte drei Tendenzen in der literarischen Forschung dar. Vor allem sei eine zunehmende Verbindung der Literatur mit dem geschichtlichen Kontext zu beobachten. Seiner Ansicht nach habe die externe Kritik mehr Bedeutung als die interne Kritik wie der russische Formalismus und die neue Kritik. Die interne Kritik, die einen Text als geschlossenes Objekt interpretieret, konzentriert sich hauptsächlich auf die Sprache. Als Gegentrend dazu analysiert die externe Kritik im Rahmen der Geschichte und Gesellschaft den Text. Aus dieser Perspektive gilt Literatur als Mittel der Geschichts- und Sozialforschung. Durch Externalisierung der literarischen Forschung wird die praktische Rolle der Literatur in der Gesellschaft hervorgehoben. Prof. Dr. Liang Zhan meinte, dass Literatur über das bestehende gesellschaftliche System hinausgehen und Krisen in der Realität verhindern könne.

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Am Beispiel von Sebastian Conrad wurde die zweite Tendenz, nämlich die globale Interaktion zwischen Geschichte und Literatur erläutert. Seiner Meinung nach sei die Aufklärung eine globale jahrhundertlange Bewegung, die auch in Japan und China stattfand. Darin sah er Korrelationen zwischen der orientalischen und okzidentalischen Geschichte und Kulturen.

Die interdisziplinäre Forschung sei die dritte Tendenz. Literatur lässt sich mittels der Geschichtswissenschaft, Soziologie oder Philosophie interpretieren, wie die externe Kritik es befürwortet. Außerdem könnten Naturwissenschaften dazu einen Beitrag leisten. Gelehrte der neuen Kritik haben beispielsweise die Quantenmechanik in die Gedichtanalyse eingesetzt und festgestellt, dass Gedichte vieldeutig seien.

An den Vortrag schloss sich eine Diskussion an. Studierende stellten viele Fragen über die drei Tendenzen, besonders die an Bedeutung gewinnende interdisziplinäre Forschung.

„Literatur ist auf keinen Fall unnütz. Sie ist imstande, die Grenzen des Gesellschaftssystems und der Denkweise zu überschreiten und eine neue Lebensform zu schaffen. Damit spielt sie eine große Rolle als kulturelle und gesellschaftliche Praxis“, so betonte Prof. Dr. Liang Zhan zuletzt nochmal den Stellenwert der Literatur.

(Verfasserin: Masterstudentin der Germanistischen Fakultät)

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