Die Jahreseinteilung „Xiàzhì“
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Die Jahreseinteilung „Xiàzhì“
21 June 2015 | By Mao Jinghai / Suolangquzhen | SISU
(Sprecherin:Ma Mao)
Alljährlich ereignet sich um den 22. Juni die Sommersonnenwende. Da erreicht die Sonne auf ihrer Ekliptik eine Neigung von 90° zur Äquatorebene und ihren mittäglichen Höchststand über dem Horizont. Zur Sommersonnenwende findet auf der Nordhalbkugel der Erde der längste Tag im Jahr statt. Ab jetzt werden die Tage wieder kürzer. Dieser Zeitpunkt entspricht der chinesischen Jahreseinteilung „Xiàzhì“.
Das erste Schriftzeichen dieser chinesischen Bezeichnung, „xià“ (夏), bedeutet ursprünglich „groß“ und unter dem zweiten „zhì“ (至) versteht man beispielsweise „äußerst“ oder „extrem“ . So hat die zusammengesetzte Bezeichnung „Xiàzhì“ die Bedeutung, dass zu dieser Zeit alles seinen Wachstumshöhepunkt erreicht.
Die Jahreseinteilung „Xiàzhì“ kündigt die sommerliche schwüle Hitze an. Die durchschnittliche Höchsttemperatur überschreitet landesweit 30 Grad Celsius, und gebietsweise kann die Maximal-Temperatur tagsüber bei über 37 Grad liegen. Es liegt wohl an der Hitze, dass die Bediensteten in früheren Zeiten an diesem Jahreseinteilungstag, der gleichzeitig ein volkstümliches Fest ist, frei hatten, um sich mal auszuruhen. Gegen die Hitze kauften sich Frauen im Altertum bunte Fächer und beschenkten einander mit Duftbeuteln, die gut geeignet waren, den unerträglichen Schweißgeruch zu vertreiben.
Da die Jahreseinteilung „Xiàzhì“ in die Periode der Regenzeit, also in die Zeit des anhaltenden „Huángméi-Regens“ am Mittel- und Unterlauf des Yangtze-Flusses fällt, ist das Wetter um diese Zeit durch übermäßige Regenfälle, mangelnden Sonnenschein, hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sowie häufige gewittrige Schauer gekennzeichnet. All dies hat für die Landwirtschaft Schädlingsausbrüche zur Folge, gegen die energisch vorgegangen werden muss. Vorzubeugen ist noch der witterungsbedingten Krankheit „Zhùxià“ (疰夏), bei der typische Symptome wie Fieber, Verdauungsstörungen sowie ein Schwächegefühl auftreten. Nach der traditionellen chinesischen Medizin gehört zu den wirksamen Maßnahmen gegen diese Krankheit der Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Tomaten, Gurken, Lotoswurzeln, Judasohren (木耳), Karotten u. a.
Zu essen sind zur „Xiàzhì“-Zeit auch diverse saisonale Obstarten wie Pfirsiche, Pflaumen und Litschis (auch Litschipflaumen genannt). Besonders wichtig ist in vielen Regionen Chinas der Brauch, am Jahreseinteilungstag „Xiàzhì“ Nudeln zu essen. Dass man Nudeln aus frisch geerntetem Weizen genießt, heißt auch, dass man etwas Neues probieren will. Im Altertum wurden zum „Xiàzhì“-Fest Nudeln auch als Opfergabe dem Erdgott dargebracht, wodurch die Dankbarkeit der Menschen für die reiche Ernte sowie ihre Hoffnung auf günstiges Wetter und eine weitere gute Ernte zum Ausdruck gebracht wurden.
(Die Verfasserinnen befinden sich im dritten Studienjahr an der deutschen Fakultät der SISU.)
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