Aus Anlass des bevorstehenden Chinabesuchs der deutschen Bundeskanzlerin kam am 19. Oktober Herr Mario Schmidt, ARD-Journalist, zusammen mit seinem Team zur Shanghai International Studies University, um ein Interview mit dem Universitätsvorsitzenden Dr. Jiang Feng zu führen und Aufnahmen von der Deutschen Fakultät zu machen.

Im Gespräch mit Dr. Jiang Feng drehte es sich hauptsächlich um das Übersetzungsprojekt der Gesamtwerke Goethes und Deutschlands Image in den Augen der Chinesen. Dazu betonte Dr. Jiang die aktuelle Bedeutung Goethes als Symbol der Weltkultur für China. Das Gesamtbild Goethes in China zu vermitteln, was zur humanistischen Bildung beitragen werde, sei gerade die Aufgaben der chinesischen Germanisten, so Dr. Jiang Feng.

Am Vormittag nahm das ARD-Team im Gebäude 3 eine Unterrichtsstunde über Goethe auf. Im Unterricht erzählte ao. Prof. Dr. Chen Hongyan den Studenten von der Liebesbeziehung zwischen Goethe und Friederike Brion. Vor diesem Hintergrund wurde Goethes Brief an Friederike besprochen und erläutert. Die Studenten hörten interessiert zu, meldeten sich zu Wort und beteiligten sich aktiv.

Am Ende der Stunde stellte Herr Schmidt noch ein paar Fragen an die Studenten. Auf die Frage, warum man sich für Goethe interessiere, antworteten die Studenten, dass ihnen die Meisterwerke Goethes, wie zum Beispiel „Die Leiden des jungen Werthers“, nicht fremd seien. Diese Werke hätten einen tiefen Eindruck auf sie gemacht und erweckten das Interesse an der deutschen Literatur. Darüber hinaus erzählten die Studenten von ihren Eindrücken von Deutschen und Deutschland. Fußball und Literatur wurden am meisten erwähnt und Ernsthaftigkeit und Pünktlichkeit seien beispielsweise die typischen Eigenschaften der Deutschen.

Aufgenommen wurde auch in der SISU-Bibliothek. Im Saal für Bücher in Fremdsprachen finden sich fünf große Regale mit deutschen Büchern, die eigentlich nur einen Teil des Bestands ausmachen. „Die SISU verfügt über ca. 37.000 deutsche Bücher. Der Bücherbestand von und über Goethe beträgt etwa 400. Für das Übersetzungsprojekt haben wir noch die Frankfurter Ausgabe von Goethe und viel Sekundärliteratur über Goethe beschafft“, so Prof. Dr. Xie Jianwen.