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Qingdao: eine Stadt deutscher Prägung


19 September 2016 | By Li Linwei | SISU

Wenn man auf dem  4. Mai-Platz steht, sieht man das weite Meer im Süden und die Büro-und Verwaltungsgebäude im Norden. Jedes Mal wenn ich hier spazieren gehe und denseichten Seewind fühle, bin ich auf meine Heimatstadt stolz. Die schöne Landschaft und das angenehme Klima hier ziehen jährlich viele Touristen an.

Ein Jahr lange studierte ich weit von meiner Heimat an der SISU in Shanghai Germanistik. Da ich deutsche Sprache studiere, begann ich mich für deutsche Geschichte und Kultur zu interessieren. Als ich in der Ferienzeit zurückkam, studierte ich die Geschichte meiner Heimat und schlenderte viel durch die Gegenden, die von der deutschen Kultur geprägt sind.

1897 schickte das deutsche Kaiserreich  seine Truppen nach China und besetzte die Jiaozhou-Bucht (westliche Schreibweise:Kiautschou-Bucht). Danach begann die siebzehn Jahre lange Herrschaft in Qingdao. Die alten Qingdaoer, die diese Zeit noch persönlich erlebt haben, haben ein ziemlich kompliziertes Gefühl gegenüber den Deutschen. Einerseits schadete die Invasion unserer Souveränität, andererseits förderten die Deutschen während der Herrschaft die Entwicklung dieser Stadt. Zum Beispielhaben sie damals den Nügukou-Bahnhof sorgfältig geplant, der heute nicht mehr in Betrieb ist, aber manche alten Qingdaoer können sich noch an die Zeit erinnern, als es nicht so viele Verkehrsmittel gab und sie nur an diesem Bahnhof abfahren konnten. Außer Bahnhöfen haben die Deutschen den Hafen gebaut, die Erziehung gefördert und den freien Handel zugelassen.

Im Jahr 1918 verlor das deutsche Kaiserreich den Ersten Weltkrieg. Die Herrschaft ging zu Ende. Als die Deutschen Qingdao Japan abtretenwollten, brach die  4. Mai-Bewegung aus,  mit der die Chinesen dagegen protestierten.

Fast ein Jahrhundet ist  seitdem vergangen, aber viele deutsche Gebäude aus der damaligen Zeit sind noch erhalten. Die De-Hua Universität benutzt man beispielsweise jetzt als Qingdao Railway Bureau. Die ehemalige Residenz des deutschen Gouverneurs dient heute als Gästehaus. Heute  lassen sich viele Hochzeitspaare vor der Kathedrale St. Michaelfotographieren.

Seit 2009 fördert man die Entwicklung der Guantao-Straße im Rahmen des chinesisch-deutschen Austausches. Wer die deutsche Kultur erleben möchte, kann in diese Straße fahren und  die Gebäudeim deutschen Stil bewundern. Wenn man Durst und Lust hat, kann man auch in der Kneipe deutsches Bier probieren. Zu der Messe für deutsche Waren im Septemberkommen viele deutsche Geschäftsleute, die ein Stück von Deutschland nach Qingdao mitbringen.

Die Deutschen haben einen großen Einfluss auf die lokale Kultur. In Qingdao heißt eine junge Frau„ 大嫚儿“ (dà mān er), das nach„ Dame“ klingt. Ferner haben viele Qingdaoer die Gewohnheit, beim Essen oder vor dem Fernseher Bier zu trinken. Dieser Brauch stammt wohlauch von den Deutschen. Germania Brauerei AG Tsingtau wurde 1903 schongegründet, um die Bedürfnisseder Truppen und dort lebenden Deutschen und Engländer zu befriedigen.Mit derSpitzen-Technologie aus Deutschland und erstklassigen Rohstoffen vor Ort, beispielsweise dem Mineralwasser aus dem Laoshan-Berg schmeckt das Qingdao-Bier gut. Seit 1945 gehört die Firma derStadtregierung. Seit 1991 veranstaltet man jeden August das Qingdao-Bierfest, das viele Touristen anzieht.

Neben Bier ist der Abwasserkanal in Qingdao auch ziemlich bekannt. Einige sagen, dassdie Stadt sich gar keine Sorgen um Überschwemmungen zu machenbraucht, da die deutsche Kanalisation aus dem 19. Jahrhundert ein für allemal das Problem löst. Diese Leute haben nur teilweise Recht, denn nur 3% aller Kanäle in Qingdao wurden von den Deutschen gebaut.

Man muss zugeben, dass die Deutschen zur Entwicklung der Stadt viel beigetragen haben, aber wirdürfenden Einsatz der Einheimischen nicht übersehen. Ohne ihre harte Arbeit wäre vieles nicht zustande gekommen. Das gilt auch heute: Beim gegenseitigen Austausch sollten wir nicht den anderen idealisieren, sondern wir müssen voneinander lernen und miteinander gehen.

(Verfasserin: Bachelorstudentin des zweiten Studienjahrgangs der Germanistischen Fakultät der SISU; Korrektur: C. H. Y. & Gabriele Otto)

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