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Martin Walser liest an der SISU


23 September 2016 | By Chen Hongyan / Chen Qiao / Chen Yutian | SISU

Am Mittwoch, den 21.09. 2016 kam Martin Walser im Zuge seiner Vorlesungsreihe mit seiner Co-Autorin Thekla Chabbi zur Shanghai International Studies University (SISU) und las aus seinem neu erschienenen Buch „Ein sterbender Mann“ (2016). Anschließend fand ein Gespräch mit Prof. Dr. Wei Maoping, Leiter des Übersetzungsprojekts von Goethes Gesamtwerk statt.

Dr. Jiang Feng, Vorsitzender der SISU, hieß im Namen der SISU Martin Walser und Thekla Chabbi herzlich willkommen und sprach die Dankbarkeit für die gelungene Literaturpräsentation aus. Vor etwa 30 Jahren besuchte er als junger Mann Martin Walser am Bodensee und fragte den Autor nach der Funktion der Literatur. „Diese Geschichte bleibt mir heutzutage noch im Kopf. Die Literatur kann die Gesellschaft wohl nicht ändern, aber sie verbindet mindestens die Welt“, so Dr. Jiang Feng.

Die Ansprache des Universitätsvorsitzenden, der als Literaturliebhaber Martin Walsers Sprache als zauberhaft bezeichnete, bewegte den beinahe 90-jährigen Schriftsteller sehr. Das sei keine Höflichkeitsrede, keine Zwangspflicht, sondern herzhaft: „So etwas habe ich noch nie erlebt! So ein Direktor“, sagte Martin Walser aufgeregt. 

Die Podiumsdiskussion und die Interaktion mit dem Publikum waren lebhaft. Da Martin Walser viel ins Chinesische übersetzt worden ist, waren die Übersetzbarkeit und Übersetzungsstrategie ein zentrales Thema. Eine Frage drehte sich um die Titelgestaltung: Der Autor verwendet gerne das unbestimmte Artikelwort „ein“ und „Partizip I“ als Titel - vom „Ein fliehendes Pferd“ (1978) über „Ein springender Brunnen“ (1998) bis hin zu seinem neuen Buch „Ein sterbender Mann“. Da dies in der chinesischen Sprache nicht üblich ist, hat es dem Übersetzer Schwierigkeiten bereitet. Darüber sprach Prof. Dr. Wei Maoping, auch Übersetzer des Buches „Ein springender Brunnen“, mit dem Autor und sah die Übersetzungsschwierigkeiten in der Verwendung von Dialekten und Schimpfworten in Walsers Werken sowie in seiner Darstellungsweise.

Als einer der bedeutendsten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur ist Martin Walser Träger verschiedener wichtiger literarischer Preise wie des Georg-Büchner-Preises und des Friedenspreises des deutschen Buchhandels. Auch in China wird er als klassischer moderner Autor verehrt. Viele seiner wichtigen Werke wie ,,Ein fliehendes Pferd“, ,,Ein springender Brunnen“ und ,,Tod eines Kritikers“ (2002) sind schon ins Chinesische übersetzt worden. Sein neues Werk ist reich an Themen und Motiven und geprägt von sprachlicher Schönheit und beispielloser emotionaler Kraft. In einem Durcheinander von Briefen, SMS-Texten sowie Tagebuchstücken skizziert der Autor, so Iris Radisch bei Zeit Online am 23. Januar 2016, ,,einen verrückten und verwilderten Liebesroman“. 

Das Gespräch wurde von ao. Prof. Dr. Yang Jin moderiert. Prof. Dr. Chen Zhuangying, Dekan der Germanistischen Fakultät der SISU, Prof. Dr. Xie Jianwen, Vorsitzender des Fakultätsrats sowie zahlreiche Dozenten und Studenten erschienen bei dieser Veranstaltung. 

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