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Kunstbegegnung in Heidelberg


30 August 2017 | By Zhang Chengchen | SISU

Wenn man mich nach meinem Lieblingsseminar in Heidelberg fragte, würde ich ohne Zögern antworten, dass die bildende Kunst mir am besten gefällt.

Bevor ich an diesem Seminar teilgenommen habe, hatte ich nicht so großes Interesse an Kunst und wusste auch nicht, wie man Kunstwerke bewundern sollte. In meinen Augen ist Kunst etwas Außerirdisches, was von talentierten Menschen geschaffen und verstanden werden kann. Dieses Seminar hat meine Meinung geändert.

Diese Veränderung ist vor allem unserer kunstliebenden Lehrerin zu verdanken, mit der wir zusammen die zeitgenössischen Kunstwerke betrachten und darüber diskutieren. In ihrem Seminar schätzt sie alle unsere Gefühle, Betrachtungen und Meinungen hoch. Sie versucht immer, uns zum Ausdruck anzuspornen und uns schrittweise an das Motiv, den Kontrast, die Beziehungen zwischen den Figuren heranzuführen. Allmählich ist die Kunst für mich nicht mehr etwas Unerreichbares, sondern sie bezieht sich aufs Leben und ist mit Leben gefüllt. Nachdem die Kunstwerke geboren waren, gehören sie nicht nur dem Künstler, jeder kann die Werke nach seinem Verständnis interpretieren und seine eigenen Meinungen äußern und braucht nicht zu befürchten, sich lächerlich zu machen.

Im Unterricht wird immer rege diskutiert, besonders die Diskussion über das moderne Ballettstück mit dem Titel „Bacon“, das von den Gemälden des britischen Malers Francis Bacon inspiriert war, hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht. Nach dem Besuch hielten zwei Studentinnen, die selbst Ballett tanzen, im Kurs ein ausführliches Referat über das moderne Ballett, über Bacon und über die Verbundenheit zwischen dem Ballett und Gemälden. Einige Studenten gingen auf die Körperbewegungen, die Spannungen und Emotionen in diesem Ballett ein und lieferten eine sehr detaillierte Analyse. Ein britischer Student hat sogar ein Gedicht geschrieben und eine Skizze gezeichnet, um seinen Gefühlen einen Ausdruck zu verleihen.

Dazu wollte ich auch meinen Beitrag leisten, aber wie? Nach Überlegungen entschied ich mich, in meinem Referat über chinesische Malerei zu sprechen. Das Problem war, dass ich genauso wenig wusste wie meine ausländischen Kommilitonen. Daher habe ich mich eine Woche lang darauf vorbereitet. Ich habe viele Informationen im Internet, in der Datenbank und auch in der Sinologie-Bibliothek gesammelt, sie möglichst logisch und deutlich in Ordnung gebracht und einige typische Bilder ausgewählt, die die Merkmale, Stile und Themen der chinesischen traditionellen Malerei am besten verkörpern. Als ich das Referat zu Ende gebracht habe, war bereits eine Stunde vorbei. Unter dem Beifall dachte ich, dass sich alle Mühe gelohnt hatte. Durch dieses Referat habe ich meinen Kommilitonen neue Perspektive vermittelt, und gleichzeitig vertieft sich auch mein Verständnis für meine eigene Kultur.

Außerdem hat die Lehrerin uns zusammen zur Stuttgarter Stadtgalerie eingeladen, was für mich eine sehr tolle Erfahrung war. In der Galerie werden kaum Trennlinien gezogen, wodurch man die Details der Werke aus der Nähe betrachten kann. Ganz anders als Bilder im Computer präsentieren sich die Pinselstriche und die Farben auf dem Gemälde lebhafter vor den Augen, als ob die Künstler die Gemälde vor mir malten.

Darum bin ich sehr dankbar, in Heidelberg der Kunst begegnet zu  sein. Das hat mein Interesse an Kunst geweckt und ist gleichzeitig eine Bereicherung für mein Leben.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin in Heidelberg; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)

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