In den Sommerferien bin ich mit rund 20 Studentinnen und Studenten nach Yunnan gefahren. Dort wollten wir 15 Tage lang in einer Grundschule unterrichten. Die Grundschule liegt in Mojiang (墨江), einem autonomen Kreis der Hani-Nationalität der Stadt Pu'er im Südwesten der Provinz Yunnan.

Dort haben wir viel unterrichtet, nicht nur Chinesisch, Englisch und Mathematik, sondern auch Tanzen, Malen und Basteln. Meine Aufgabe war es, den Schülern Basteln beizubringen.

Die Kinder waren sehr aufmerksam im Unterricht. In der ersten Stunde haben wir zusammen Rosen gemacht. Nach dem Unterricht haben viele mir ihre Rosen geschenkt.

Es hat oft geregnet. Nach dem Unterricht sind die Kinder im Regen herumgelaufen. Auch wenn ihre Kleider nass waren, wollten sie nicht aufhören. Wir haben mit ihnen viele Spiele gemacht. Die Kinder waren sehr aktiv und sehr gut im Sport, vor allem im Tischtennis.

An einem sonnigen Tag haben wir die Familien der Kinder besucht. Die Kinder wohnen sehr weit von der Schule entfernt. Manche Kinder brauchen mit dem Motorrad eine halbe Stunde von zu Hause bis zur Schule, geschweige denn zu Fuß. Unterwegs haben sie uns über ihr Leben erzählt: Sie seien oft in die Berge gegangen, um Pilze zu sammeln. Sie haben ihre Pilze verkauft, um Geld zu verdienen. Damit können sie Kleidung und Schulsachen kaufen.

Ja, das Leben dort ist nicht einfach. Als wir in der Grundschule ankamen, waren wir bereits überrascht, wie hart die örtlichen Lebensbedingungen sind. Das Wasser ist trüb und die Betten sind klein. Trotzdem lächeln die Kinder oft. Ihr Lächeln ist rein und unbetrübt. Diese lächelnden Gesichter habe ich mit meiner Kamera festgehalten.

Am letzten Tag haben wir zusammen das Lied „Abschied“ gesungen. Die Kinder haben geweint, und wir auch. Wir hoffen, dass diese Kinder verstehen, dass Wissen ihr Schicksal verändern kann. Sie lassen uns aber auch verstehen, dass das Lächeln das kostbarste ist.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 2. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & A. P.