Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und auch die drittgrößte Stadt Österreichs. Viele sagen, dass es eine Industriestadt ist, für mich haben die Landschaft und Menschen dort aber einen eigenen Reiz.

Treffen mit Freund und Pizza

Ich habe schon vor meinem Aufenthalt eine Unterkunft durch Couchsurfing gefunden und einen Jungen kennengelernt, der Michael heißt und in Linz studiert. Ich habe seit Langem darauf gewartet, dass wir uns eines Tages treffen können. Und jetzt, in Linz, zum ersten Mal! Es hat geklappt! Wie aufgeregt ich war!

Nach dem Treffen am Bahnhof sind wir gleich zum Essen gegangen. „Ach ja! Hier ist die Pizza toll!“, sagte er mit Begeisterung. „Dann essen wir also hier... L´Osteria, guter Name.“ Ich habe schon gehört, dass Pizza in Europa nicht geteilt wird. Früher war ich davon überrascht, weil eine ganze zu viel für eine Person ist, wie ich glaubte. Aber jetzt... man kann einfach nur die Hälfte davon bestellen, was ich sehr praktisch finde! Denn sonst könnte ich den ganzen Tag nichts Anderes mehr probieren.

Spaziergang durch die Stadt

Danach sind wir durch die Stadt spazieren gegangen. Die Häuser sehen ähnlich aus wie in Graz, wo ich einen Sommerkurs besucht habe, aber es gibt nicht so viele mit roten Dächern, sondern eher graue und braune. Dadurch sieht die Stadt anders aus, aber auch schön. „Und warum sind die Kirchen immer das höchste in Linz?“, fragte ich während der Stadttour. „Naja, ich glaube, weil Gott möchte, dass jeder ihn respektiert und einen frommen Schauer beim Betreten der Kirche fühlt. Und das nicht nur in Linz, sondern auch in anderen Städten. Wenn du Zeit hast, empfehle ich dir den Stephansdom in Wien. Der ist noch höher“, erklärte Michael und lächelte. „Ach so, danke für den Vorschlag!“ Danach haben wir zusammen den Mariä-Empfängnis-Dom besucht, die größte, aber nur zweithöchste Kirche Österreichs. Früher durfte nämlich kein Gebäude höher sein als der Stephansdom in Wien. Leider habe ich kein Foto davon gemacht.

Und Michael hat mir auch ein Geschäft voller Süßigkeiten aus Marzipan gezeigt. „Aus Marzipan kann viel gemacht werden, aber was auch besonders ist... du kennst bestimmt die Sachertorte, ja? Aber hier ist die Linzer Torte am beliebtesten!“ Schade, dass es in meinem Bauch keinen Platz mehr für diese gute Torte mit vielen Nüssen und Mandeln gab!

An der Donau

Zeit an der Donau. Ganz anders als ich gedacht habe. Sie ist ein relativ breiter, klarer und schnell fließender Fluss mit einigen Schiffen darauf. Okay, ich muss zugeben, dass ich früher die Vorstellung hatte, dass die Donau sehr schmal ist und am Rand bestimmt viele Bäume hat. Und Schiffe? Nein, eher Boote mit klassischer Musik! Das war die Donau in meiner Phantasie.

Wir sind bis zum Abend dort geblieben und haben eine beliebte Limonade getrunken. Ich bemerkte auch, dass in der Nacht viele Menschen unterwegs waren. „Ja, heute ist Samstag! Da ist sozusagen ‚Nightlife‘ bei uns. Trinken an der Donau bei Musik (DJ) und in der Abendsonne an einem kleinen Sandstrand. Aber nur am Wochenende natürlich.“ Juhu! Klingt doch sehr schön!

Leckeres Raclette zum Abendessen

„Was ist das?“ Ich war sehr überrascht von dieser Maschine. „Wir essen ein typisches Nationalgericht aus der Schweiz. Das heißt Raclette. Du hast schon gesagt, dass du Käse und Kartoffeln liebst, ja? Dann ist es genau richtig für dich.“ Okay, immer Neues ausprobieren! Es sah reichlich und sehr modern aus! Und die Maschine... made in China! Warum habe ich so etwas noch nie in China gesehen?

Zuerst wird der Käse geschmolzen und mit ein bisschen Gemüse zusammen erwärmt. Dann gießt man den Käse auf die gekochten Kartoffeln. Das war’s!

„Wie schmeckt es, Kartoffeln mit Käse?“ 

„Bin jetzt im siebten Himmel.“

„Haha, das klingt super. Möchtest du noch?“

„Ja, gern!“ Abnehmen war nicht so wichtig im Vergleich zu Raclette.

Wieder ein Tag vorbei! Linz ist eine sehr schöne Stadt, und nächstes Mal werde ich bestimmt den berühmten Leberkäse probieren. Auf Wiederschauen!

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Studienjahrs. Die Verfasserin hat am Sommersprachkurs der Universität Graz teilgenommen. Korrektur: A. P.)