Bevor Zhang Chenjia nach Shenzhen kam, war sie Büroangestellte, die gerade zur Finanzmanagerin befördert werden sollte. „Aber ich mag diesen Beruf nicht. Ich möchte so leben, wie ich will“, dachte sie sich. Aus diesem Grund verließ die damals 24-Jährige ihre Heimat und kam nach Shenzhen, um ihren Traum zu verwirklichen.

„Eigentlich waren viele Menschen ganz dagegen, beispielsweise meine Eltern. Außerdem hatten fast alle meine Mitstudenten schon eine feste Arbeitsstelle, deswegen stand ich damals unter großem Druck“, so die jetzige Imageberaterin.

Aller Anfang ist schwer. Es war nicht so leicht, sich selbstständig zu machen, wie sie es sich vorgestellt hatte. „Glücklicherweise habe ich meinen Mann kennengelernt. Wegen unserer gemeinsamen Hobbys haben wir eine Billardhalle eröffnet.“

Zu Anfang machten sie ein gutes Geschäft. Sie erzielten nicht nur Gewinne, sondern eröffneten auch neue Filialen. Da kam aber die Finanzkrise – eine schwierige Zeit für alle kleineren und mittleren Unternehmen. Sogar mussten sie gegen ein paar Geschäftspartner einen Prozess führen. „Wir haben fast alles erlebt. Für mich sind diese Erfahrungen das Geschenk des Lebens, weil ich damit mutiger und fähiger wurde“, so Zhang Chenjia.

Intelligente Leute können immer Geschäftsideen in ihren Hobbys finden. Nachdem Zhang Chenjia schwanger geworden war, kümmerte sich ihr Mann allein um die Billardhalle. Da hatte sie die Möglichkeit, anderen Hobbys nachzugehen, wie z.B. Blumenarrangements zu kreieren. Als sie den Kurs besuchte, lernte sie eine Maskenbildnerin kennen, die ihr eine neue Welt präsentierte.

„Frauen verkleiden sich gern und das mag ich auch. Der Job als Maskenbildnerin wäre vielleicht gut, aber für mich doch etwas eintönig. Image-Dressing wäre etwas für mich. Wenn ich Image-Dressing mit Karriere kombinieren könnte, wäre es super“, so überlegte sie sich.

Gesagt, getan. Zhang Chenjia meldete sich bei einem Kurs an, kaufte viele einschlägige Bücher und nahm regelmäßig am Training teil. Durch ihren Eifer bekam sie nach zweieinhalb Jahren das Qualifikationszertifikat. Sie bewarb sich bei ihrer jetzigen Firma und bekam die Stelle – als Imageberaterin.

Ihr Traum ist in Erfüllung gegangen. „Der Grund für meinen Erfolg ist sehr einfach: Ich bin immer meinem Herzen gefolgt und habe nie aufgegeben.“

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 2. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)