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Entsprechendes Lesen
Wenn ich an meine Heimat denke
04 January 2022 | By Chen Wanqing | SISU
Ich freue mich schon auf die Winterferien, weil ich nach Hause gehen möchte.
Manchmal frage ich mich, was wäre, wenn ich in meiner Heimat geblieben wäre, statt nach Shanghai gekommen zu sein. Aber es reut mich eigentlich nicht, mich für das Studium in einer fremden Stadt entschieden zu haben. Sonst würde ich die Chance verlieren, das Heimweh zu erleben. Ich lebe gerne in meiner Heimat und möchte sie doch verlassen – vielleicht habe ich auch Fernweh.
Das klingt widersprüchlich. Ja, man kann sagen, dass ich oft viele komische Gedanken habe. Das Wort „Heimweh“ scheint mir poetisch, und in zahlreichen literarischen Werken, besonders in Gedichten im alten China geht es darum. Aber mein „Heimweh“ kann ich nicht mit den schmerzhaften Gefühlen der berühmten Schriftsteller vergleichen. Denn in ihren Werken ist das Heimweh normalerweise kaum zu lindern. Sie mussten meistens wegen einer Verbannung ihre Heimat verlassen, und die schlechte Verkehrslage erschwerte ihre Reisen. Bei mir ist es ganz anders. Wenn ich mich nach meiner Familie oder Heimat sehne, kann ich meine Familie anrufen oder einfach ein Flugticket bestellen. Deshalb ist das Heimweh eigentlich kein großes Problem und ich brauche keine großen Schmerzen zu ertragen. Wer möchte unter Weh leiden? Ich glaube niemand. Meine romantisierte oder verklärte Vorstellung von Heimweh ist nur ein kindischer Gedanke. Vom richtigen Leid ist es gar keine Rede.
Dieser Gedanke erinnert mich an meine letzte Reise nach Hause. Als ich das Flugticket kaufte, fühlte ich mich schon glücklich. Ein Spruch lautet: „Die schönste Freude ist die Vorfreude.“ Dem stimme ich zu. Als ich ins Flugzeug eintrat oder noch im Warteraum den vertrauten Dialekt hörte, fühlte ich schon, als ob ich zu Hause wäre. Da merkte ich die Verbindung zwischen meiner Heimat und mir. In der Fremde weckt selbst eine Kleinigkeit – eine Speise oder ein Lied – meine Erinnerung an die Stadt, die mich in den vergangenen 20 Jahren irgendwie geprägt hat. Distanziert kann ich etwas Neues in meiner Heimat und ebenfalls auch in mir selbst finden.
Der Dialekt spielt für mich eine wichtige Rolle. Zum Glück ist er noch lebendig und wird nicht in naher Zukunft aussterben. Aber es bestehen seit langem Sorgen, weil viele junge Leute den Dialekt nicht mehr oder nur selten sprechen. Manchmal habe ich auch Schwierigkeiten mit der Formulierung und Aussprache in meinem Dialekt. Schade.
(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs)
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