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David Wagner: Ein Bild der Stadt Shanghai


16 December 2016 | By Ma Yue | SISU

Am 22. und 24. November fanden die beiden letzten Sitzungen des Seminars zum Kreativen Schreiben mit David Wagner statt, in denen er anhand Textbeispielen von den Zuhöreren über das Stadtbild von Shanghai sprach.

Er motivierte uns Studierende, selbst hinauszugehen und die Stadt Shanghai anzusehen. Nach der Beobachtung versuchten alle Teilnehmer einen kurzen literarischen Text, eine Momentaufnahme, eine Szene relativ objektiv zu verfassen, die in einem der Außenräume der Stadt (einem Platz, einer Straße) oder einem der Innenräume der Stadt (einem Einkaufszentrum, einer Mall, einem Museum oder einem Bahnhof) spielen konnte. Damit setzten wir die Bildbeschreibungsart „Webcam“, die wir in der letzten Woche gelernt haben, in die Praxis um.

Fast jeder Teilnehmer hat Herrn Wagner seinen kurzen Text per E-Mail geschickt, und humorvoll antwortete er uns, dass seine Inbox doch nie so voll wie zu dieser Zeit in Shanghai gewesen sei. Herr Wagner machte sich die Mühe, all unsere Texte auszudrucken und zu korrigieren. Im Unterricht haben wir dann die angefertigten Textbeispiele besprochen und stilistisch analysiert.

Zunächst haben wir drei Texte von Bachelorstudentinnen über die U-Bahn-Linie 9 und das Leben im U-Bahnwaggon gelesen. Lu Jing hat in ihrem Text ein lebendiges Bild der U-Bahn entworfen und das Verhalten verschiedener sozialer Schichten beschrieben, z.B. „Schülerinnen, white collar workers, Bettler usw“.

Der Text von Li Xinran stellt die Hauptverkehrszeit im U-Bahnwagen dar. Im ersten Abschnitt konstruierte sie eine Metapher vom „Ameisenmenschen“, um das große Gedränge im Wagen, in dem man sehr schwer eine angenehme Position finden kann, auszudrücken. Dazu stellte uns Herr Wagner eine Frage: Wie groß sollte der Sicherheitsabstand zwischen Menschen sein, um sich zurechtfinden und wohlfühlen zu können? Allerdings gibt es keine eindeutige Antwort, weil jedes Land seine eigenen Sitten und Gebräuche hat. Eine Gemeinsamkeit haben die drei Texte: Alle drei Autorinnen haben eine Szene beschrieben, in der die Menschen den Blick nicht von ihrem Handy abwenden können. Die Handysucht tauche aber nicht nur in China, sondern in der ganzen Welt auf, sagte Herr Wagner.

Anschließend haben wir uns mit Texten von zwei Masterstudentinnen beschäftigt. Die kleine Geschichte von Xin Yi trägt sich in einem Laden in der Nähe des Studentenwohnheims zu. Es herrscht eine traurige Atmosphäre. Die Betreiberin des Ladens nimmt unterschiedliche Haltungen ihrem Sohn und ihrer Tochter gegenüber ein. Während der Sohn favorisiert wird, muss das Mädchen die scheinbar grundlose, unwirsche Behandlung der Mutter ertragen – eine Behandlung, die äußerlich unmotiviert ist und daher demoralisierend auf das Kind wirken muss.

Zhang Xiaochens Aufsatz ist sehr poetisch geschrieben. Sie beobachtet die rapide Veränderung der Wohnviertel in Shanghai und beschreibt „die Umgestaltung und Wiederbenutzung alter Gebäudekomplexe“. Am Ende ihres Textes zeichnet sie einen Dialog mit ihrer Freundin auf und stellte eine bedenkenswerte Frage für die Leser, und zwar, ob eher das alte oder das neue Gepräge der Stadt zum „realen Shanghai“ gehöre. Als eine internationale Stadt ist Berlin mit dem gleichen Problem konfrontiert. Herr Wagner kommentierte, dass das alte Gepräge einer Stadt auf keinen Fall ausgelöscht werden dürfe, und stattdessen man es immer mit neuem Inhalt füllen könne. 

Das zweiwöchige Seminar war am 24. November zu Ende. Dank Herrn Wagners Einführung konnten sich die Studierenden mit der Bildbeschreibungsart „Webcam“ vertraut machen und unterschiedliche Herangehensweisen im eigenen Schreiben erproben. Im Namen aller Teilnehmenden bedankten sich Herr Prof. Xie Jianwen und die Masterstudentin Xin Yi bei Herrn Wagner für seinen wertvollen Beitrag.   

(Verfasserin: Masterstudentin der Germanistischen Fakultät der SISU; Korrektur: Alexandra Hertlein) 

 

Die Hauptverkehrszeit in der U-Bahn

Das geheimnisvolle Geheimnis

Oblivion

U-Bahn-Linie 9

In der Bibliothek

18.47 Uhr, ein Laden in der Nähe vom Studentenwohnheim

An der Bushaltestelle

Landung um Mitternacht

David Wagner: Ein Bild der Stadt Berlin

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