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Entsprechendes Lesen
Chen Wangdao: „Ich glaube, dass es sehr süß ist.“
17 June 2021 | By Chen Hongyan | SISU
Guten Tag, meine Damen und Herren! Ich heiße Chen Hongyan und arbeite an der Germanistischen Fakultät der Shanghai International Studies University. Es ist uns allen bekannt, dass das Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels geschrieben ist. Wissen Sie denn, wer als erster das Büchlein vollständig ins Chinesische übersetzt hat? Erkennen Sie den jungen Mann auf diesem Bild? Ja, das ist Chen Wangdao, der als erster das Manifest der Kommunistischen Partei vollständig ins Chinesische übersetzt hat.
Was hat ihn denn dazu veranlasst, das Buch zu übersetzen?
Während des Studiums in Japan begann Chen Wangdao, sich mit dem Marxismus zu beschäftigen. Nachdem er 1919 nach China zurückgekehrt war, erlebte er die 4.-Mai-Bewegung, wodurch er zur Einsicht gelangte, dass Marxismus richtungsweisend für China sei und die Neugestaltung des politischen Systems in dessen Rahmen der einzige Ausweg für China darstelle. Trotz Teilübersetzungen gab es zu seiner Zeit noch keine vollständige chinesische Ausgabe vom Manifest der Kommunistischen Partei. Er fasste deshalb den Entschluss, sich an die Arbeit zu machen, damit mehr Chinesen von marxistischen Ideen begeistert werden können.
Wie hat er gearbeitet?
Um in Ruhe arbeiten zu können, fuhr ChenWangdao in seine Heimat Yiwu, die in der Provinz Zhejiang liegt, zurück. Neben einigen Sachen, die er zum Leben brauchte, nahm er noch die japanische und englische Ausgabe sowie die notwendigen Schreibwaren mit sich und konzentrierte sich in einem alten Zimmer voll und ganz auf die Übersetzungsarbeit.
Er arbeitete Tag und Nacht daran, und seine Mutter machte sich Sorgen um seine Gesundheit. Da der Klebreis in der traditionellen chinesischen Medizin als nahrungsreich gilt, machte sie eines Tages Zongzi aus Klebreis. Sie brachte die gekochten Zongzi mit einem Teller Zucker zu Chen Wangdao. Als die Mutter wieder reinkam und die Teller wegräumen wollte, fragte sie ihren Sohn: „Hat es dir geschmeckt? War das süß genug?“ „Ja, sehr!“, antwortete Chen Wangdao. Die Mutter konnte aber ein herzhaftes Lachen nicht unterdrücken, als sie sah, dass sein Mund ganz schwarz wurde. Chen Wangdao hatte nämlich Tinte mit Zucker verwechselt und zusammen mit den Klößen gegessen! Er hatte das aber gar nicht bemerkt und glaubte dennoch, dass es sehr süß schmeckte. Das ist eben der Geschmack der festen politischen Überzeugung.
Welche Auswirkung hat die Übersetzung?
Die Übersetzung wurde im April 1920 fertiggestellt. Unmittelbar nach der Veröffentlichung wurde das Manifest der Kommunistischen Partei von der Arbeiterklasse und von den fortgeschrittenen Intellektuellen herzlich begrüßt und aufgenommen. Der junge Mao Zedong hat das Buch auch mit großem Eifer studiert. Und es hat die Verbreitung des Marxismus und die Gründung der Kommunistischen Partei Chinas stark gefördert. In dieser Hinsicht ist Chen Wangdaos Pionierleistung besonders ehrenwert.
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