Im Herbst 1934 ist Xiao Hong, eine berühmte Schriftstellerin mit ihrem Mann Xiao Jun nach Shanghai gekommen, um sich eine Existenz aufzubauen. Sie haben Lu Xun besucht, der Xiao Hong im Leben viel unterstützt hat. Für viele Leser ist Lu Xun ernst und unnahbar, aber in Xiao Hongs Buch „Erinnerungen an Herrn Lu Xun“, das nach Lu Xuns Tod geschrieben wurde, werden dem Leser andere Seiten von Lu Xun vorgestellt: Im Alltag war Lu Xun sehr nett und freundlich. Für Xiao Hong war er sowohl ein Mentor als auch ein interessanter Freund. Und diese Lehrer-Freund-Beziehung geht nicht nur auf ihre gemeinsame Liebe zur Literatur, sondern auch auf ihre Begeisterung für Essen zurück.

Damals war Xiao Hong regelmäßig bei Lu Xun zu Besuch. Immer wenn sie kam, servierte Lu Xun Lunjiao-Kuchen (伦教糕) zum Tee. Dieser weiche, klebrige Kuchen mit einem süßlichen und einem leichten sauren Geschmack schmeckte Xiao Hong sehr.

Das Gebäck hat ein süßes Rosenaroma und hinterlässt einen duftenden Geschmack auf den Lippen. Da es aus der kleinen Gemeinde Lunjiao, Stadt Shunde, Provinz Guangdong kommt, hat es den Namen Lunjiao-Kuchen erhalten. Vor der Zubereitung soll der Reis knapp drei Stunden lang in frischem Quellwasser aufgeweicht werden. Danach soll der Reis zur Reisbrei zermahlt und zu trockenem Reispulver gepresst werden. Nachdem Zucker und Rosenblüten in einem Topf mit klarem Quellwasser gekocht wurden, soll das Zuckerwasser dem Reispulver hinzugefügt werden. Man lässt die Mischung sieben bis acht Stunden lang ruhen, bis der Kuchen klein geschnitten werden kann.

Mehr als achtzig Jahre sind inzwischen vergangen, und einige alte Läden in Shanghai bieten heute immer noch den Lunjiao-Kuchen an, den Lu Xun und Xiao Hong sehr schätzten.

Wenn Ihr Interesse durch den Text geweckt wurde, können Sie ihn auch online bestellen und zu Hause probieren. Beim Essen können Sie an die Freundschaft zwischen Lu Xun und Xiao Hong denken und dabei spüren Sie vielleicht auch die Wärme und Fürsorge dahinter.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 2. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)