Bei einem Spaziergang durch Heidelberg waren viele Graffiti-Spuren mit Aussagen wie „Klimastreik“, „Klimatanz“ und – in manchen Fällen –„Fuck Climate Crisis“ zu sehen, die gegen den Klimawandel waren. Sogar im Eingangsbereich meines Wohnheims konnte ich ähnliche Proteste gegen die Verschmutzung unserer Erde lesen. 

Das war der Beginn einer kommenden Umweltbewegung in Deutschland. Am 29. September war es soweit: 1,4 Millionen „Fridays for Future“-Demonstranten gingen auf die Straße, um gegen die Umweltverschmutzung zu protestieren.

„Ist die Umwelt in Deutschland wirklich in einem so schrecklichen und irreversiblen Zustand, dass wir auf die Straßen marschieren müssen, um die Zukunft unserer Welt zu sichern?“, dachte ich.Wenn ich mich umsehe, strahlt die Morgensonne am blauen Himmel, und die Luft ist herbstlich frisch. Jeden Tag bin ich dankbar dafür, die Gelegenheit zu haben, in einer so schönen und sauberen Stadt leben zu können. Wenn die Menschen hier das Bedürfnis haben, sich für die Umwelt einzusetzen, dann weiß ich nicht, warum im Rest der Welt so wenig geschieht.Deshalb wandte ich mich an Milena, eine meiner deutschen Freunde. Sie erzählte mir, dass sie und ihre Elterngeneration schon immer Sorgen um die Umwelt hatten. Vorsichtig mit der Umwelt umzugehen, ist ihrer Generation ein sehr großes und wichtiges Anliegen. Zum Beispiel vermeidet sie es, Plastikprodukte in ihrem alltäglichen Leben zu verwenden. Außerdem beschwerte sie sich über die ineffiziente Mülltrennung in ihrem Apartmentkomplex und generell in deutschen Großstädten. Durch dieses Gespräch ging mir ein Licht auf, dass die Reinlichkeit dieser Stadt kein Grund für die Vernachlässigung des Umweltschutzes ist. Es ist vielmehr ein Ergebnis des Bewusstseins und Handelns von mehreren Generationen.

Dieses Bewusstsein ist nicht so selbstverständlich wie es scheint. Die Mülltrennung in Shanghai ist der erste Schritt und auf diesem Weg haben wir noch eine Menge zu tun.

(Verfasser: Germanistikstudent des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudent an der Universität Heidelberg; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)