Der massive Streik gegen die geplante Rentenreform, der am 5. Dezember 2019 in Frankreich begann, dauert bis heute an. Als Reisende habe ich den Streik selbst in Paris erlebt.

Der öffentliche Verkehr wurde am meisten betroffen, da der Streik vor allem von Eisenbahnergewerkschaften getragen wird. Als ich um 7.00 Uhr morgens in Paris ankam, war der Himmel noch dunkel, aber die Straßen waren schon von roten Bremslichtern beleuchtet. Oh je, der Verkehrsstau!

Da die meisten Züge Busse und Untergrundverkehr wegen des Streikes von Fahrern lahmgelegt waren, musste man sein eigenes Auto fahren, wenn man in der Frühe zur Arbeit oder zur Schule gehen wollte. Eine 10-Minütige Busfahrt konnte wegen des schlimmen Staus mehr als eine Stunde dauern. Nur die beiden vollautomatisch betriebenen Metro-Linien 1 und 14 waren nicht vom Streik beeinflusst. Alle zwei oder drei Minuten kam ein Zug, der ziemlich schnell und bequem fuhr. Leider konnte man nicht mit der Metro überall hingehen und die Busfahrt war eine Katastrophe, da die wenigen Busse, die noch fuhren, von Fahrgästen überfüllt waren. Man stand in dem Bus gedrängt wie die Sardinen, was mich an die Metro in Shanghai im schrecklichen Berufsverkehr erinnerte.

Dazu kam, dass die Touristenattraktionen in Frankreich nicht ausreichend Personal hatten. Beispielsweise war im Pariser Museum Louvre nur ein Kartenschalter geöffnet und die Besucher wurden vor eventuellen Einschränkungen wegens des Streiks gewarnt. Außerdem war das Impressionisten-Museum Musée d'Orsay geschlossen.

Der massive Streik in Frankreich richtet sich vor allem gegen die Rentenreform des Präsidenten Macron. Die Betroffenen, insbesondere die betroffenen Beamten waren dagegen, dass das Renteneintrittsalter von derzeit 62 auf künftig 64 Jahre angehoben wird. Aber nach der Lektüre bin ich der Meinung, dass diese Reform notwendig ist, da die französische Rentenkasse die hohen Renten nicht mehr leisten kann.

Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung des Streiks und werde das mit großem Interesse weiter verfolgen.

(Verfasserin: Germanistikstudierende des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)