Als ich in Deutschland gefragt wurde, was mein Lieblingsgericht war, antwortete ich ohne Zögern: „Hot Pot.“ Dann fragten einige meiner deutschen Freunde, was eigentlich Hot Pot sei. „Habt ihr noch nie Hot Pot gegessen? Wir müssen unbedingt einmal zusammen Hot Pot probieren!“

Alle waren hochinteressiert. „Ausgemacht!“ Noch am selben Tag fuhren meine Freunde, die am Institut für Sinologie studierten und ich zu Yangda, einem chinesischen Restaurant, um Hot Pot zu essen. 

Ehrlich gesagt hatte ich anfangs ein bisschen Bedenken,ob der Hot Pot in Deutschland authentisch sein würde. Meine leichten Sorgen waren verschwunden, sobald wir ins Restaurant eingetreten waren. Fast alles – von der Einrichtung bis zum Service – zeigte eine typische chinesische Atmosphäre. Wir saßen an einem großen runden Tisch, trinkend und plaudernd. 

Auf die Frage, welche Feuertopfbrühe wir nehmen wollten, empfahl ich als „Hot Pot-Expertin“ den sogenannten „Yuanyang-Topf“ (鸳鸯锅) mit geteilter Brühe (die eine Hälfte mit scharfer Brühe und die andere Hälfte mit klarer Brühe). Da meine deutschen Freunde bis da noch nie Hot Pot probiert hatten, erklärte ich ihnen die Speisen in der Speisekarte. Obwohl die Speisekarte auch in der deutschen Sprache vorlag, war einiges schwierig zu verstehen, denn viele Speisen waren nicht typisch deutsch bzw. europäisch, beispielsweise Reiskuchen und breite Glasnudeln. Anhand von Bildern versuchte ich, ihnen das näher zu bringen und schließlich konnten wir uns einigen, was wir für den Hot Pot nehmen wollten.

Als der große Topf in die Mitte des Tisches gesetzt wurde, waren alle neugierig, besonders als die Suppen im Topf zu sieden begannen. Es roch gut! „Was machen wir jetzt, Emma?“, fragte eine Freundin, als alle rohen Zutaten daneben lagen. „Ganz einfach. Wirf alles, was du essen willst, in den Topf!“

Als der Topfinhalt kochte, kam die nächste Frage: Wie kann man mit Essstäbchen die Speisen im heißen Topf festklemmen? Naja, das war nicht einfach, aber mithilfe der Schöpflöffel konnte man doch alles rausfischen. „Mega lecker!“ sagten sie mit erhobenem Daumen.

Der Feuertopfabend in Heidelberg war ein schönes Erlebnis für mich und meine Freunde, die zum ersten Mal Hot Pot probierten. Ihnen schmeckten nicht nur die Speisen, sondern auch diese Art und Weise des gemeinsamen Essens gefiel ihnen gut. Wie eine von ihnen sagte, „Ich mag dieses Gefühl, dass man alles zusammen kocht und teilt.“

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & D. Ü.)