Presse Kontakt

SISU News Center, Office of Communications and Public Affairs

Tel : +86 (21) 3537 2378

Email : news@shisu.edu.cn

Address :550 Da Lian Straße (W), Shanghai 200083, China

Entsprechendes Lesen

Die Harzreise: Auf Goethes und Heines Spuren


22 June 2016 | By Li Yang | SISU

In dem Reisebericht Die Harzreise beschreibt der Göttinger Jurastudent Heine seine Reise von Göttingen nach Ilsenburg. Nachdem er auf den Brocken gestiegen war, ging er den Berg hinab und wanderte weiter durch das Ilsetal. Da ich zur Zeit in Göttingen studiere und an einem Seminar über literarische Harzreisen teilnehme, habe ich eine Exkursion mit dem Professor und einigen Kommilitonen in den Harz gemacht.

Im Unterschied zu Heine sind wir am 11. Juni 2016 mit dem Zug nach Wernigerode gefahren. Nach dem Umsteigen in den Bus sind wir am Nachmittag in Schierke, einem kleinen Dorf am Fuß des Brockens, angekommen, wo wir zwei Stunden über Goethes Faust diskutierten. In der berühmten Szene „Walpurgisnacht“ in Faust I geht Faust mit Mephisto auf den Brocken und erlebt dort die Hexenversammlung. Durch diese Szene ist der Brocken weltbekannt geworden. Goethe selbst war auch auf dem Brocken. Vom 29. November bis 13. Dezember 1777 hat Goethe eine Reise durch den Harz gemacht. Am 10. Dezember ist er von Torfhaus aufgebrochen und im Tiefschnee auf den Brocken gewandert. Innerhalb von drei Stunden ist er am Gipfel angekommen. Jetzt kann man noch ein Bild von Goethe auf dem Brocken sehen.

Wir übernachteten in Schierke und begannen am nächsten Morgen, den Brocken hinaufzusteigen. Zwar war das Klettern anstrengend, aber die Aussicht war herrlich. Nach zwei Stunden standen wir auf dem Brocken, von dem wir einen schönen Ausblick hatten. Es begann zu regnen. Trotzdem waren wir sehr begeistert und gingen weiter. Wir haben uns auf den Heinrich-Heine-Weg begeben, der hinab zum Ilsetal führt. Die Ilse, die in vielen Sagen als eine schöne Prinzessin beschrieben ist und in dem Ilsenstein wohnt, rauschte im Regen stark und kam mir so munter vor, dass ich an Heines Worte dachte: „Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit, Naivität und Anmuth die Ilse sich hinunter stürzt über die abentheuerlich gebildeten Felsstücke, die sie in ihrem Laufe findet, so daß das Wasser hier wild empor zischt oder schäumend überläuft, dort aus allerley Steinspalten, wie aus tollen Gießkannen, in reinen Bögen sich ergießt, und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen.“ Wir wanderten entlang der Ilse, bis wir in Ilsenburg ankamen.

Unsere Exkursion endete dort, wo Heine seinen Reisebericht abschließt. Durch diese literarische Harzreise habe ich das Gefühl, dass ich das mache, was Heine gemacht hat, und das sehe, was Goethe gesehen hat. Ich freue mich schon auf eine weitere Harzreise.

(Verfasserin: Doktorandin der Germanistischen Fakultät und zurzeit Forschungsaufenthalt an der Universität Göttingen)

Teilen:

Presse Kontakt

SISU News Center, Office of Communications and Public Affairs

Tel : +86 (21) 3537 2378

Email : news@shisu.edu.cn

Address :550 Da Lian Straße (W), Shanghai 200083, China

Entsprechendes Lesen