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Mein Erlebnis mit dem Steirer in Graz


16 October 2017 | By Shen Anning | SISU

Es war ein normaler, aber sehr gemächlicher Samstag. Ich hatte frei und Lust, irgendwohin zu gehen und etwas zu unternehmen. Dank meiner Entscheidung, an einem Sprachkurs in Graz, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Steiermark teilzunehmen, hatte ich nun die Chance, die Mur entlang spazieren zu gehen und mich mit dem Steirer zu treffen.

Ich gehe im Alltag gern zu Fuß. Das finde ich super, so als ob ich frei von allen Banden wäre. Die Mur ist ein sehr schöner Fluss in Graz. Am Rand gibt’s Steine und Bäume, manchmal auch Leute,  die ein Picknick machen oder laufen. Die Blätter, Blumen, das Wasser - alles schien in der Sonne. Ruhig und angenehm war es hier.

Nach einem Spaziergang von zwei Stunden hatte ich selbstverständlich Hunger, und mithilfe einer Karte mit Restauranttipps traf ich die Entscheidung, dem Steirer einen Besuch abzustatten. „Der Steirer“ ist ein relativ berühmtes und auch teures Restaurant in Graz. Ein paar Leute saßen schon da, und ich fand auch schnell einen Platz und bestellte ein Glas Bier.

Als ich die Speisekarte durchlas, wusste ich gleich, was ich bestellen wollte – Gulasch und Apfelstrudel. Warum diese Wahl? Zum einem waren die zwei Gerichte seit langem auf meiner Wunschliste, zum anderen kannte ich wirklich nur wenige Speisen auf der Karte. Was für eine gute Gelegenheit!

Mein Bier kam zuerst und nach einer halben Stunde folgte das Gulasch gemeinsam mit einem gelben Kuchen. Ich war sehr überrascht von dem Gulasch, so viele unglaublich große Rindfleischstücke mit dunkelroter Soße! Es machte mir den Mund sofort wässrig! Und der Kuchen, glaubte ich, sei bestimmt der Apfelstrudel. Mein Traum erfüllte sich endlich!

Wie erwartet schmeckte das Gulasch ausgezeichnet, obwohl es ein bisschen salzig war. Nachdem ich aufgegessen hatte und bereit für den ,,Apfelstrudel“ war, kam das Fräulein und fragte, ob ich damit fertig wäre. Dann wollte sie meine zwei Teller zusammen wegnehmen. „Warten Sie mal! Ich habe das noch nicht probiert“, protestierte ich. Ich wollte natürlich meinen „Apfelstrudel“ schützen. Das Fräulein starrte mich komisch an, aber trotzdem behielt ich den zweiten Teller.

Als ich meinen Schatz probierte, runzelte ich die Stirn. Wieso war er nicht süß, sondern so fade? Ich aß nur drei Bissen und ließ den Rest stehen. Aber nach einiger Zeit brachte das Fräulein wieder einen Teller: „Ihr Apfelstrudel bitte.“

Jetzt kam mein Apfelstrudel? Was hatte ich dann gerade gegessen? Ich war verwirrt. Aber das sah echt wie eine Nachspeise aus! Mit Äpfeln drinnen, Teigblättern draußen, schmeckte er süßsauer und unglaublich lecker!

Nach dem Zahlen fragte ich nach dem gelben Kuchen. „Ach, das ist nur die Beilage[1] zum Gulasch.“ Das Fräulein lächelte. – „Ach so! Dankeschön!“ Jetzt ging mir ein Licht auf.

„Und wie schmeckte das Essen?“

„Ausgezeichnet! Vielen Dank und auf Wiederschauen!“

„Gerne, Wiederschauen“, sagte sie.

Mein Treffen mit dem Steirer war dramatisch und wird mir lange in Erinnerung bleiben.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Studienjahrs. Die Verfasserin hat am Sommersprachkurs der Universität Graz teilgenommen. Korrektur: A. P.)


[1] Der „Kuchen“ war gebratener Polenta – eine beliebte Beilage zu Gulasch aus grob gemahlenem Mais.

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